Blockhalden, Klimagerät der Natur
Blockhalden sind große Ansammlungen von Steinblöcken mit Durchmessern fast ausschließlich über 20 cm an Hängen. Sie sind auf Grund ihrer Wärme, Trockenheit und dem Mangel an Feinmaterial ein besonderer Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Manche, insbesondere touristisch genutzte Blockhalden werden allgemein auch als Felsenmeere oder Blockmeere bezeichnet.
Blockhalden entstehen durch vorwiegend physikalische Verwitterung sehr harter Gesteine (beispielsweise Granit oder Quarzit), wobei vorwiegend größere Blöcke entstehen und sich nur wenig Kies und Sand bildet.
Die Blockhalden in Mitteleuropa weisen oft ein Mikroklima auf, bei dem die in der bodennahen Atmosphäre vorkommenden Temperaturänderungen gedämpft werden. Dieser Prozeß funktioniert sehr effektiv, obwohl in großem Ausmaß Luftmassen durch den offenen Porenraum der Blockhalden strömt. Somit ist ein wesentlich intensiverer Wärmeaustausch mit der Atmosphäre ermöglicht als in Bodensubstraten mit ausschließlich Feinporen. Trotzdem ist die Dämpfung der Lufttemperaturen in Blockhalden effektiver als in Hängen mit geschlossenem Porensystem. Daher muß ein Energiespeichersystem existieren, das im Winter große Mengen an Wärme freisetzt und im Sommer die entsprechende Menge an Energie speichert. Die bisherigen Messungen, Berechnungen und Beobachtungen (z. B. von Eis im Sommer) deuten darauf hin, daß es sich bei dem Speicher um einen Eiskörper handelt, der im Winter durch Kondensation im Inneren der Halde aufgebaut und im Sommer durch Sublimation wieder abgebaut wird. Der Eiskörper bewirkt also in Verbindung mit der durchströmenden Luft einen Klimaanlageneffekt (air-conditioning effect) und hält den Blockhaldenkörper auf relativ konstanter Temperatur
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