Wiener Museen
Kein Testament
92 Jahre, viele Kinder von vielen Frauen, mehr als zehntausend Werke und ein enormes Vermögen, aber kein Testament.
Die Rede ist von Pablo Picasso (1883-1972). Zu seinem 50. Todestag zeigt die Albertina eine Ausstellung: Gemälde, Collagen, Druckgrafik, Keramik.
Das fehlende Testament sagt mir, dass ihm diese "weltlichen" Dinge, das Organisieren des Alltags, unwichtig waren. Es floss die Kreativität nur so aus ihm heraus. Natürlich kann nicht jedes Werk ein absolutes Meisterwerk sein, aber er hat zweifelsohne sein Jahrhundert geprägt. Ich muss ihn allerdings immer wieder in Gedanken mit Basquiat vergleichen: was wäre aus ihm geworden, wenn er nicht mit 27 gestorben wäre.
Die Ausstellung zeigt hauptsächlich Bildnisse von Picassos Lebensgefährtinnen und herzige späte Keramiken. Für mein Gerechtigkeitsgefühl kommt die Politik zu kurz. Picasso hat im Spanischen Bürgerkrieg Partei ergriffen, gegen Francos Faschisten. Sein Bild "Guernica" - hier nicht gezeigt - wurde zum Symbol des sinnlosen grausamen Krieges. Es wird kurz erwähnt, dass er aus dem französischen Exil nicht nach Spanien einreisen durfte. Eine Karikatur vom "Generalissimus" Francisco Franco, dem faschistischen Tyrann macht klar, warum...
18 Gemälde aus demn 70 sind aus der Sammlung der Albertina.
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