Wien Kultur
Der neue eiserne Vorhang
Ich habe bereits öfter, z.B. hier oder auch hier vom jeweils neuen eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper berichtet. Der ehemalige Operndirektor Ioan Holender fand nicht in Ordnung, dass die Arbeit eines Nazi-Lieblings heute noch die Oper ziert. Wegen des Denkmalschutzes kann man das Werk nicht entfernen, aber man kann es wohl verhüllen. So werden seit 1997 jedes Jahr lebende KünstlerInnen beauftragt, einen "eisernen Vorhang" für die Saison zu gestalten.
Dieses Jahr ist es die 44-jährige chinesische Künstlerin Cao Fei, die ein beunruhigendes, irritierendes Gesicht beigesteuert hat. Cao Fei arbeitet in der virtuellen Realität, sie hat eine fantastische virtuelle Stadt namens RMB City erschaffen, und die Schutzgöttin dieser Stadt, China Tracy, ist hier zu sehen. Sie ist beunruhigend: Mensch? Statue? Fantasiewesen? Aus Stein? Aus Licht? Die Augen sehen mich überall. Aus der Nase sprüht Dampf oder irgendeine Strahlung. Ihr Kopfschmuck ist etwas zwischen Zöpfen und elektrischen Kabeln.
Das Werk ist beeindruckend. Die feierliche Präsentation wurde von Operndirektor Bogdan Roscic, vom sympathischen Vertreter der Art for Art Wien und von Daniel Birbaum, einem schwedischen Kunsthistoriker eröffnet. Es gab eine Festfanfare und eine kleine Kammermusi - und nachher im Marmorsaal ein kleines Buffet..
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