Wiener Museen
Bei Edvard Munch in der Albertina
Wochentag, Mittagszeit, die Menschen sind in der Arbeit oder beim Mittagessen.
Eine gute Zeit, ins Museum zu gehen - und tatsächlich, es ist zwar eine "Schlager"-Ausstellung, aber es sind wenige Besucher da.
Munch war schon öfters in der Albertina ausgestellt, in verschiedenen Zusammenhängen, immer spannend. Jetzt hat man auch andere Künstler dazu gehängt, die in irgendeiner Weise auf ihn reagieren, ihn reflektieren: Andy Warhol, Georg Baselitz und weitere. Bei Warhols grellen Kopien ist es klar. Dass Baselitz, der mit den auf den Kopf gestellten Bildern, auch von Munch gelernt hat, war uns neu.
Munch (1863 - 1944) war Norweger. Er hat ein schweres Leben gehabt: er litt lebenslang am frühen Tod seiner Schwester und seiner Mutter. Er überlebte die Spanische Grippe. Er hat ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu Frauen gehabt: die Auseinandersetzung mit seiner großen LIebe Tulla endete mit einem Schuss und er verlor einen Finger, es ist aber nicht klar, wer da geschossen hat... Seine Modelle behandelte er ausgesprochen gemein. Er trank, er war wegen Alkoholismus und wegen Depressionen in diversen Kliniken und lebte anschließend - geheilt? - 11 Jahre fast komplett allein in seinem Geburtsort.
Die Nazis haben ihn als "entarteten" Maler verfolgt.
Seine Bilder zeigen zwar viel Depressives - Der Schrei, Die Angst, Das kranke Kind, Das Totenbett, Eifersucht, Selbstbildnis mit Knochenarm usw., viele andere sind aber fast heiter bunt in der Farbgebung. Er malte in Öl und machte schwarz-weiße und auch kolorierte Lithografien.
Er gehört heute zu den bekanntesten und populärsten Malern seiner Epoche.
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