Wienwahl 2020
Was tun gegen den Ärztemangel
Wie die Spitzenkandidaten dieses Problem in Favoriten lösen wollen.
FAVORITEN. Was liegt den Favoritnerinnen und Favoritnern am Herzen? Diese Frage ging die bz in den jüngsten Wochen nach. Ganz vorne auf der Wunschliste steht bei den Bewohnerinnen und Bewohnern im zehnten Bezirk, ein Mehr an Kassenärzten.
Die bz hat die Spitzenkandidaten für die Bezirksratswahl nach ihren Rezepten gefragt.
Marcus Franz (SPÖ):
„Wir brauchen mehr Arztpraxen in Favoriten! Im Triesterviertel und in der Laxenburger Straße haben nach langem Bemühen zwei Ordinationen aufgesperrt. Das zeigt, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt. Ärztekammer, Gesundheitsministerium sowie die Stadt müssen zügig für mehr Dynamik sorgen. Die Förderung von 42.000 Euro für eine Praxis-eröffnung war ein erster Schritt. Weitere müssen rasch folgen.“
Stefan Berger (FPÖ):
„Favoriten zählt zu den Bezirken mit dem niedrigsten Durchschnittseinkommen und viele Bewohner des Bezirks können es sich schlichtweg nicht leisten, einen Wahlarzt aufzusuchen. Sichtbar wird diese Situation auch, wenn die Menschen in Favoriten durchschnittlich um sieben Jahre früher sterben als im recht wohlhabenden 19. Bezirk. Das muss sich in Zukunft ändern.“
Viktor Schwabl (Grüne):
„Wir wollen Arztpraxen in Erdgeschoßzonen: So wird der Leerstand von Geschäftslokalen reduziert, Wohnungen werden nicht als Arztpraxen verwendet, sondern bleiben als Wohnraum bestehen. Auch der Mangel an Kassenärzten kann reduziert werden. Hier werden wir gemeinsam mit der Ärztekammer und der Wirtschaftsagentur Wien gleich mehrere Probleme durch gezielte Förderungen lösen.“
Wolfgang Baumann (ÖVP):
„Wir brauchen ganz dringend mehr Kassenärzte in Favoriten. Vor allem praktische Ärzte und Kinderärzte fehlen im Zehnten. Hier darf der Bezirk nicht – wie derzeit – die Verantwortung abschieben, sondern muss engagiert alle an einen Tisch holen und Lösungen suchen. Eine ausreichende Unterstützung bei den Anfangsinvestitionen wäre ein Vorschlag.“
Christine Hahn (Neos):
„Die Versorgung mit Fachärzten – wie etwa Kinderärzten –
ist nicht ausreichend. Der Mangel wird immer größer, während die Anzahl an Wahlärzten steigt. Es braucht neue Formen von Gemeinschaftspraxen mit multidisziplinären Teams. Wichtig wird aber auch sein, Gesundheitspersonal in mobiler Form im Bezirk zu Verfügung zu stellen, etwa sogenannte ’Grätzelschwestern’.“
Wolfgang Cadilek (Team HC Strache):
„Bei den gefeierten Bauprojekten in Favoriten wird stets vergessen, auch die entsprechende Gesundheitsversorgung einzuplanen. Für die Favoritner sind beim Arztbesuch überlange Wartezeiten Alltag. Wir brauchen einfach mehr Praxen mit Kassenverträgen. Die Gesundheitsversorgung muss künftig einen wichtigeren Stellenwert in der Bezirkspolitik innehaben.“
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