Toraman bleibt "wilder Gemeinderat"

- Fatih toraman ganz rechts bei einer Veranstaltung der Muslime in Bad Vöslau.
- Foto: RMA archiv
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
HIRTENBERG. "Es waren schwierige Tage", resümiert Ortschefin Gisela Strobl (SPÖ). Als bekannt wurde, dass "ihr" Gemeinderat Fatih Toraman in der türkischen Putsch-Nacht nach Wien gereist war und ein "Selfie" von dort gepostet hatte, ließ die Rücktrittsforderung von FPÖ-Bezirkschef Peter Gerstner nicht lange auf sich warten.
Toraman, ein in Hirtenberg gut integrierter türkischstämmiger Mann, beteuerte, er habe nicht - wie es ihm vorgeworfen wurde - an der unangemeldeten Pro-Erdogan-Demonstration teilgenommen. Im persönlichen Gespräch legte ihm die Bürgermeisterin dennoch einen Rücktritt aus seinen Funktionen nahe. Toraman überschlief das und entschied, dass er die Mitgliedschaft in der SPÖ beenden werde, jedoch als "wilder Gemeinderat" weiter im Ortsparlament tätig sein wolle. Gisela Strobl kommentiert diese Entscheidung so: "Jetzt kann er beweisen, was er auf sich gestellt zustande bringt und welche Haltungen er einnehmen wird." Toraman war der SPÖ vor Jahren durch seine gute Integration und seine der SPÖ nahestehende Überzeugung aufgefallen, so habe man ihn in den Gemeinderat geholt.
Denn Integration ist in Hirtenberg, wo der Ausländeranteil an der Bevölkerung mit 37 Prozent sehr hoch ist, ein wichtiges Thema. Warum ist der Anteil gerade in Hirtenberg so hoch? "Das hat mit der Fehlern in der Wohnungspolitik der Vergangenheit zu tun. Ehemalige Arbeiterwohnungen der Patronenfabrik waren lange Substandard, dort siedelten sich praktisch nur Ausländer an, die ihre Familien zu sich holten."
Das Integrationsleitbild in Hirtenberg sieht inzwischen vor, dass die Gemeinde Wohnungen nur noch an österreichische Staatsbürger vergibt. Wenn eine freie Wohnung aber von der Gemeinde drei Monate lang nicht vergeben werden kann, kommt die Genossenschaft zum Zug - und die nimmt auch Nicht-Österreicher. Strobl: "Mit der geänderten Wohnbaupolitik gelang es uns wenigstens, den Ausländeranteil nicht weiter steigen zu lassen."



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