Wiener Spaziergänge
Ermordet
Nicht nur im 2. Wiener Gemeindebezirk, aber dort besonders oft: Beim Spazieren stößt man häufig auf Stolpersteine, die in Erinnerung rufen, dass in diesem oder jenem Haus von den Nazis in den 1940-er Jahren des 2. Weltkrieges unschuldige MitbürgerInnen zusammengepfercht wurden, um von dort in die Vernichtungslager transportiert zu werden.
"Konzentrationslager" ist ein beschönigendes Wort. Es wurde dort nichts "konzentriert", sondern in industriellen Maßstäben, technisch perfekt gemordet. Die Opfer waren unschuldige Menschen, auch Kleinkinder, auch Greise, deren Tragödie darin bestand, in die "falsche" Religion hinein geboren worden zu sein. Sie wurden Opfer einer verlogenen üblen "Rassen"theorie, die dem Hass und der Gier vorgeschoben wurde.
Unter den 6 Millionen (!) Ermordeten waren außer jüdischen MitbürgerInnen auch politisch Andersdenkende, aber auch geistig oder körperlich Behinderte, über die die Nazis das Urteil gefällt hatten, ein "lebensunwertes" Leben zu haben. Minderheiten wie Roma, aber auch Homosexuelle wurden ebenso brutal ermordet, und oft nach langen schrecklichen Foltern. Gehungert und gefroren haben alle Opfer.
Es ist wichtig, dass wir bei unseren Spaziergängen immer wieder daran erinnert werden, darüber stolpern, denn dann können wir hoffentlich mehr schätzen, was viele heute als selbstverständlich hinnehmen: unseren Frieden und unseren unbestreitbaren Wohlstand.
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