Bei Klinik Favoriten
Verschwundenes Baby im Müllcontainer tot aufgefunden
Am Freitagvormittag gibt es Gewissheit: das nur wenige Tage alte Baby, das aus einer Neonatologie-Station der Klinik Favoriten verschwand, ist tot. Den Leichnam entdeckte die Polizei in einem Müllcontainer gegenüber dem Spital. MeinBezirk sprach vor Ort mit der Polizei.
von Kevin Chi & Ronja Reidinger // Aktualisiert am Freitag, 22. November, um 14.42 Uhr.
WIEN/FAVORITEN. Was am Freitagvormittag noch spekuliert wurde, ist nun traurige Gewissheit: jenes wenige Tage alte Baby, das am Donnerstag aus der Neonatologie-Station der Klinik Favoriten verschwand, ist tot.
Das bestätigte zuerst die Polizeisprecherin Anna Gutt gegenüber MeinBezirk gegen Freitagmittag: "Um 10 Uhr vormittags hat die Polizei tatsächlich den Leichnam des vermissten Säuglings gefunden. Das Baby wurde im Nahbereich gegenüber der Klinik in einem Müllcontainer aufgefunden. Es war eingewickelt in einer Decke, umhüllt von einem Plastiksack".
In einer Aussendung um 13.30 Uhr teilte die Polizei mit, dass die Ermittler davon ausgehen, dass es sich mit "hoher Wahrscheinlichkeit" um den aus der Klinik vermissten Säugling handelt. Die Rede ist von einem Mädchen.
Obduktion angeordnet, Mutter festgenommen
Der Container befindet sich im Bereich der Kundratstraße in unmittelbarer Nähe des Spitals, das Areal ist aktuell großräumig von der Polizei abgesperrt. Die Polizei ist derzeit noch mit der Spurensicherung beschäftigt. Zur eindeutigen Klärung der Todesursache und der Identität der weiblichen Leiche wurde eine gerichtsmedizinische Obduktion angeordnet.
Der Suchradius sei nach den laufenden Ermittlungen am Donnerstagabend erweitert worden. "Auf dem Areal der Klinik konnte man keine weiteren Anhaltspunkte finden, dass sich das Baby dort befindet", so Gutt weiter.
Zum Motiv gebe es derzeit noch keine Hinweise, das sei laut der Sprecherin noch Gegenstand der Ermittlungen: "Die Mutter gilt allerdings als dringend tatverdächtig und wurde auch bereits festgenommen". Momentan befindet sich die 30-Jährige in Gewahrsam, es sollen weitere Vernehmungen mit ihr durchgeführt werden. "Alles Weitere wird man noch sehen", sagt die Sprecherin.
Tiefe Betroffenheit beim Klinik-Personal
Michaela Riegler-Keil, ärztliche Direktorin der Klinik Favoriten, zeigt sich in einer Aussendung bestürzt. "Leider mussten wir heute zur Kenntnis nehmen, dass das verschwundene Baby tot außerhalb der Klinik Favoriten aufgefunden wurde. Die polizeilichen Ermittlungen zum Tathintergrund laufen nach wie vor. Das Geschehene macht uns fassungslos."
Dabei spricht sie auch im Namen der Klinik-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die laut ihr die Polizeikräfte aktiv bei der Suche unterstützt haben und allesamt tief betroffen seien. "Sie werden bei Bedarf psychologisch betreut", verspricht Riegler-Keil.
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