Veranstaltungssaal Kral startet durch
Der "Klub Kral" in der Kudlichgasse 3/5 verspricht Besserung: Es soll bald einen effektiven Lärmschutz für den Saal 2 geben.
FAVORITEN. Bislang war das Veranstaltungszentrum Kral in der Kudlichgasse 3 wegen lauter Feiern bekannt. Anrainer beschwerten sich regelmäßig. Das soll nun anders werden.
Es soll bald einen effektiven Lärmschutz für den Saal 2 geben, so Geschäftsführer Abdülsamet Yildiz. Ein entsprechendes Konzept mit genauen Bauplänen liege bereits beim zuständigen Magistrat auf.
"Früher war hinter dem Saal ein Lager, heute ist dort eine Wohnung. Das macht natürlich einen Unterschied. Deshalb haben wir vorgeschlagen, eine Schallschutzmauer auf unsere Kosten zur richten", erklärt der 23-jährige IBWL-Student. Vor kurzem hat er den Betrieb übernommen und führt ihn, wie er sagt, als echten Familienbetrieb: Unterstützt wird er von seinem Vater und den beiden jüngeren Brüdern.
50.000 Euro für Renovierung
"Wir haben gar kein Interesse, die Anrainer zu stören und ersuchen unsere Besucher immer, vor dem Lokal Ruhe zu bewahren." Was nicht immer funktioniere, gibt Yildiz zu.
Das sei bei bis zu 350 Leuten, die an Freitagen, Samstagen und Sonntagen hier feiern, nicht verwunderlich. Aber das habe dann nichts mit dem Lokal selbst zu tun, so Yildiz.
Überhaupt habe das "Kral Dügün Salonlari", der Hochzeitssalon, mit den "Altlasten des Vorgängers" nichts zu tun. Um Lärmbelästigung bis hin zu nötigen Renovierungen und behördlichen Auflagen habe sich "der Vorbesitzer wenig gekümmert", sagt Yildiz. "Wir haben erst letzten Sommer rund 50.000 Euro in Renovierungen gesteckt!"
Polizei kommt regelmäßig
"Wir haben ja ständig Besuch von der Polizei, wenn da irgendetwas nicht stimmen würde, würden wir ja riskieren, dass wir zusperren müssen", sagt Yildiz. Auch der oftzitierte Wega Einsatz sei schon zwei Jahre her: "Da sind sich zwei Bands, die bei unterschiedlichen Festen spielten, wegen einem Parkplatz vor der Türe zusammengekracht. Das hatte aber mit dem Kral nichts zu tun und auch nicht mit unseren Gästen, die hier einfach in ruhe Feiern wollen!"
Der Betrieb in der großen Halle 1 gehe ungestört weiter. Yildiz ergänzt: "Wir halten uns an die Vorschriften!"
Das sagt die Polizei
Dr. Michael Lepuschitz, Stadthauptmann von Wien-Favoriten zum „Problemfall Kral“: „Das Kral ist seit Jahren polizeibekannt und berüchtigt, auch unter der neuen Geschäftsführung. Von Freitag bis Sonntag finden dort Hochzeiten, Geburtstagsfeste und andere Feiern statt, häufig mit exzessiver Lärmbelästigung der Anrainer. Damit das Feiern nicht außer Kontrolle gerät, ist die zuständige Polizei-Inspektion angewiesen, an jedem Wochenende dort nach dem Rechten zu sehen. Für die Favoritner Polizei gab es 2015 im Kral 53 Einsätze, 50 davon wegen Lärmbelästigung, einer wegen Körperverletzung, einer wegen gefährlicher Drohung und einer, weil dort von einem Gast in die Luft geschossen wurde. Gibt es strafbare Handlungen, wird Anzeige erstattet.“
Lepuschitz bedauert, dass die MA 36, die an sich für Veranstaltungen zuständig wäre, beim Kral, da es sich um so genannte „private Veranstaltungen“ handle, also das Kral selbst nicht als Veranstalter agiere, nicht einschreiten könne. „Unsere Erfahrung ist, dass vom Kral nur reagiert wird, wenn der Druck groß genug ist. Doch bisher haben Besserungen nicht lange gehalten.“
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