Favoritner Sapphogasse
Nach Bauarbeiten barrierefreier Weg nicht wiedererrichtet
Die Anrainer fordern einen besseren Zugang zu ihrer Wohnhausanlage.
FAVORITEN. In der Siedlung bei der Sapphogasse führt ein 26 Meter langer Kiesweg von den Parkplätzen zu den Wohnungen. Schön anzusehen, aber ein großes Problem, weiß Anrainer Herbert Floigl.
"Der Weg ist nicht barrierefrei", ärgert er sich stellvertretend für seine Nachbarn. Wenn man mit Rollstuhl, Kinderwagen oder auch nur einem Koffer mit Rädern zu den Parkplätzen oder der Ladenzeile möchte, muss man einen großen Umweg in Kauf nehmen, präzisiert er das Problem.
Der verschwundene Weg
Dabei war das nicht immer so: "Früher ging ein interner Weg durch eine Wiese, der schnell, behindertengerecht und lieferfreundlich von der Wohnhausanlage zu Parkplätzen, Geschäften und der U-Bahn-Station Alaudagasse führte", so Floigl.
Während der Arbeiten an der U1-Station wurde ein barrierefreier Zugang zur Rampe ermöglicht. Doch nach Abschluss der Wiederherstellungsarbeiten sprach sich laut Floigl die zuständige Hausverwaltung gegen eine Wiedererrichtung des ursprünglichen behindertengerechten Weges aus. Er vermutet Kostengründe.
26 holprige Meter
So führt heute ein 26 Meter langer Kiesweg von den Parkplätzen zu den Wohnungen. Man kann die Parkplätze und Geschäfte zwar auch über die Medeagasse erreichen, aber das bedeutet rund 200 Meter Umweg.
„Der Kiesweg ist auch für Zulieferer und Leute mit Einkaufssackerln und Koffern praktisch unbegehbar“, erklärt Floigl. Das heißt, die Geschäfte, zu denen der Rampenzugang für Zulieferer führt, sind ebenfalls unpraktisch zu erreichen.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil er bekannt dafür sei, dass er sich für die Leute einsetzt, kommen viele Anwohner mit ihren Anliegen zu ihm. „Ich bin viel im Gespräch mit den Leuten hier. Der Weg könnte mir persönlich egal sein, weil ich ihn noch nicht brauche“, lacht der gebürtige Niederösterreicher. „Aber es ist mir eben nicht egal“, fordert er einen barrierefreien Weg.
"Mit den Mietern akkordiert"
Auf Anfrage bei der Sozialbau AG erklärt Gebietsbetreuer Schlager, dass es mehrere Wege zur Rampe gebe, ausgehend davon, von wo man kommt. Eine Wiedererrichtung des barrierefreien Weges sowie die laufende, winterliche Betreuung wären schlichtweg zu teuer gewesen.
„Wir haben unsere Entscheidung mit den hier wohnenden Mietern akkordiert und waren mit den Betroffenen im Gespräch. Die Lösung mit dem Kiesweg war für die Anwohner in Ordnung“, so Schlager.
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