Langer Winter hat Gemüsebauern hart getroffen
Mit massiven Ernteausfällen müssen die Wiener Gärtner heuer durch den langen Winter und die ungewöhnlich kühle Witterung der vergangenen Wochen rechnen. Die Ernte von Gurken und Salat hat sich um drei Wochen verzögert, heimische Tomaten kommen jetzt eine Woche zu spät auf den Markt. Zusätzlich müssen auch noch wesentlich höhere Energiekosten für die Beheizung der Glashäuser in Kauf genommen werden.
Gerald König von der LGV: „Die Gärtner trifft das alles doch sehr hart. Auch wenn die Ente nun voll eingesetzt hat und die Preise zurzeit sehr gut sind.“
Dabei hat man noch Glück gehabt, dass der Sonnenschein nicht sofort eingesetzt hat. Dann wären nämlich die ohnehin schwach entwickelten Pflanzen zum Großteil vernichtet gewesen. Die Wolken haben diesmal zumindest der Landwirtschaft genutzt. Dennoch müssen die Wiener Gärtner übers Jahr mit Ertragsminderungen von mindestens 5 Prozent rechnen. Und das auch nur, wenn der Herbst eine um zwei, drei Wochen längere Erntezeit zulässt. Ist das nicht der Fall dann sind Ausfälle von 15 bis 20 Prozent möglich. Hinzu kommen dann noch um 15 Prozent höhere Energiekosten durch die Preiserhöhung im Vorjahr und den heurigen langen Winter. Zu Versorgungsproblemen ist es in Wien nicht gekommen. Holländische und spanische Gärtner waren von der Witterung bevorzugt gewesen und konnten liefern.
Gemüseanbau in Simmering und der Donaustadt in Zahlen: In Simmering produzieren 185 Betriebe auf rund 300 Hektar Anbaufläche etwa die Hälfte der rund 71.000 Tonnen in Wien pro Jahr geernteten Salate, Gurken, Paradeiser, Spargel und Radieschen. In der Donaustadt sind 146 Betriebe mit dem Gemeüseanbau auf 329 Hektar Fläche beschäftigt. Auf sie fällt etwa die zweite Hälfte der Ernte. In Floridsdorf wird auf 78 Hektar Gemüse angebaut.
Gerhard Krause
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