General Michael Lepuschitz: Der Neue an der Wiener Polizeispitze
Mit der bz sprach Vize-Polizeipräsident Michael Lepuschitz über die Sicherheit, Favoriten und eine berittene Einheit in Wien.
FAVORITEN. Eineinhalb Jahrzehnte war Michael Lepuschitz Stadthauptmann in Favoriten. Damit war er für die Sicherheit für Wiens bevölkerungsreichsten Bezirk zuständig. Auch wenn der zehnte Hieb überdurchschnittlich oft in den Polizeimeldungen vorkommt, weiß der neue Vize-Polizeipräsident: "Favoriten ist relativ sicher."
Die Einschränkung trifft der Jurist, da man in Favoriten nicht "frei von Gefährdung" durch Einbruch und Gewalt sei. "Aber in Hinsicht auf die Menge der Bevölkerung, die Anzahl der Pendler und der Besucher ist Favoriten ein relativ sicherer Ort." Schließlich ist der Zehnte in der Einwohnergröße mit Linz vergleichbar.
Favoriten im Herzen
Mit diesem Teil Wiens konnte Lepuschitz vor 15 Jahren noch nicht viel anfangen. Doch inzwischen liebt der gebürtige Leopoldstädter "seinen Zehnten", ist sogar an den Liesingbach gezogen, wenn auch nach Liesing. Aber seine tägliche Joggingroute führt ihn bis in die Neilreichgasse.
"Ich werde Favoriten weiterhin im Auge behalten." Das heißt für den Juristen, dass er nun nach einem neuen Kommissariat sucht. Das alte ist in die Jahre gekommen und nun wird Ersatz nötig. "Der neue Standort soll zentral und für die Bevölkerung leicht erreichbar sein", so Lepuschitz. Mehr lässt er sich in diesem Punkt nicht entlocken.
Mehr Polizisten für den 10.
Sicher scheint jedoch, dass Favoriten bald mehr Polizisten bekommt. Schon als Stadthauptmann hat er mehr Personal gefordert. Nun ist er in der Position, diese Forderung auch durchzusetzen. Vorgenommen hat sich das Michel Lepuschitz jedenfalls.
Einheit Hoch zu Ross
Als Vizepräsident ist Lepuschitz unter anderem auch für das Projekt "berittene Einheit" zuständig. "Das ist eines von zahlreichen Projekten, die derzeit geprüft werden", so der Polizeijurist. Auf Nachfrage gesteht er, dass er sich gut vorstellen kann, dass es die Pferde-Einheit bis in den Probebetrieb schafft.
Die Donauinsel, der Prater und unter Umständen der Laaerberg oder Wienerberg könnten Gebiete sein, wo die "Berittenen" unterwegs sind.
Klar ist für ihn, dass niemand schwer bewaffnete Reiter sehen will. Aber Einsatzkräfte, die nach dem Rechten sehen, schnell vor Ort sind und bei Bedarf Verstärkung rufen, könnten auf großen Grünflächen für mehr Sicherheitsgefühl sorgen. Wegen des Interesses von Polizisten, auf Pferden den Dienst zu versehen, mache er sich keine Sorgen. Schließlich gibt es im Polizeisportverband auch Reiter.
Zur Person
General Michael Lepuschitz wuchs in der Leopoldstadt in Praternähe auf. Er startete am 1. Dezember 1979 seine Laufbahn bei der Wiener Polizei. Im Jahr 2013 kam er nach Favoriten, wo er bei zahlreichen Großprojekten für die Sicherheit zuständig war, etwa beim Hauptbahnhof, wo er dafür Sorge trug, "dass er ein paar Jahre nach der Eröffnung noch so aussieht, wie zu Beginn. Auch beim Umbau der Generali-Arena zur Champions-League tauglichen Spielstätte beriet er mit, was zu tun ist, damit auch unter den Zuschauern kein Krieg ausbricht. Eine seiner letzten Aufgabe in Favoriten war die Einführung der Grätzelpolizisten. Seit 1. April 2018 ist Michael Lepuschitz Vize-Polizeipräsident.
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