Stimmen aus dem Bezirk
Favoriten steht eng zusammen
Wir haben die unterschiedlichsten Leute zu den Ereignissen befragt.
FAVORITEN. Der Anschlag trifft Wien vollkommen unerwartet. Es hätte wohl niemand mit so einem schrecklichen Ereignis in unserem Zentrum gerechnet. Alles war in Aufruhr. Schnell wurden Freunde und Bekannte angerufen, um sicherzustellen, dass es auch allen gut geht. Die Ereignisse vom 2. November lassen viele fassungs- und sprachlos zurück. Die bz hat trotzdem nachgefragt: „Was eint uns jetzt?“, „Wie können wir einander unterstützen und aus dieser Krise gestärkt hervorgehen?“ Stimmen aus dem Bezirk haben dazu ganz unterschiedliche Antworten gefunden.
Eva Fischer, Leiterin Bezirksmuseum: "Wir können uns ja nicht verstecken und völlig einigeln. Wichtig sind Gespräche. Zusammenhalt danach sollte eine ganz normale Einstellung sein. Es gibt nur eine Möglichkeit: Miteinander. Dass es natürlich schwierig ist, wenn Leute die Religion für ihre Zwecke nützen, ist klar. Man kann nur versuchen, mit der Umgebung gut auszukommen. Zusammenzurücken ist die einzige Chance – auch wenn das durch Corona allerdings erschwert wird."
Martin Heuberger, Obmann Einkaufsstraße Favoriten: "Man sollte sich von solchen Vorfällen überhaupt nicht beeindrucken oder unterdrücken lassen. Ganz im Gegenteil. Man sollte genauso lebenslustig weiterleben. Ohne natürlich auf die Opfer zu vergessen. Ich bin sehr erschüttert, dass so etwas in Österreich stattfinden kann, dass es zu so vielen Verletzten kommen konnte. Obwohl die Einsatzkräfte ja sehr schnell gehandelt haben und das anscheinend sehr gut funktioniert hat."
Michael P. Walter, Unternehmer: "Worauf man schon aufpassen muss, ist, dass man nicht alle in einen Topf wirft. Wir sind eine Multikulti-Gesellschaft. Das sieht man auch in Favoriten sehr deutlich. Klar ist natürlich, dass sich alle an die Rahmenbedingungen unseres Rechtsstaates halten müssen. Das ist meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung im Zusammenleben von Menschen. Die Auswirkungen wird man nicht nur hier in Favoriten, sondern in ganz Österreich spüren."
Anne-Marie Duperron, Trainerin für Erwachsenenbildung: "Es geht darum, alle einzubinden. Zum Beispiel in Favoriten: rund um den Viktor-Adler-Markt oder die Quellenstraße, die ganzen Unternehmer die hier die Stände übernommen haben. Ich finde, da muss man ansetzen. Dann funktioniert auch der Zusammenhalt. Man wird nie ausschließen können, dass Einzelgänger manipuliert und angestachelt werden. Von denen darf man dann aber auf keinen Fall auf das große Ganze schließen."
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