Drogen-Hotspot Keplerplatz
Erfolgreicher Schlag gegen 21 Dealer
Nach monatelangen Ermittlungen konnte die Polizei insgesamt 21 Drogendealer inklusive ihrer Hinterleute festnehmen. Dabei wurden rund 19 Kilogramm Cannabisharz sowie 3.000 Euro sichergestellt.
WIEN/FAVORITEN. Der Polizei in Favoriten gelang ein Schlag gegen eine große Drogenbande. Dabei klickten in den vergangenen Monaten bei 21 mutmaßlichen Dealern und ihren Hintermännern die Handschellen. Im Zuge der Ermittlungen konnten insgesamt 19 Kilogramm Cannabisharz sowie 3.000 Euro in bar sichergestellt werden. Und das alles am Keplerplatz.
Bereits im vergangenen Februar konnten fünf mutmaßliche Drogendealer festgenommen werden. Bei ihnen hat die Polizei rund 15,5 Kilogramm Cannabisharz beschlagnahmt. In zwei weiteren "Wellen" der Ermittlungsarbeit wurden mutmaßliche Rauschgifthändler - sogenannte "Läufer" sowie neun vermeintliche Haupttäter geschnappt. In "Bunkerwohnungen" wurden weitere 3,5 Kilogramm Cannabisherz sichergestellt.
Ermittlungen seit Februar
"Seit Anfang des Jahres beobachteten wir, dass am Keplerplatz vermehrt gedealt wird", sagte Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. In der Folge wurde gemeinsam mit dem Favoritner Stadthauptmann Gerhard Winkler an Maßnahmen gearbeitet. Das Problem daran: Sobald ein "Streetrunner", also ein Dealer, gefasst wurde, gab es umgehend Nachschub.
Die Taskforce, die aber keinen Namen erhalten hatte, ging daraufhin verstärkt darauf ein, die Organisation dahinter anzugreifen. So wurden unter anderem auch Scheinkäufe getätigt, um so ein wenig tiefer in die Szene eindringen zu können. Hilfreich waren schließlich auch Telefonüberwachungen.
Situation wird weiter beobachtet
Die Sicherheit des Keplerplatzes sei nun wieder hergestellt, weiß Stadthauptmann Winkler. Er hat auch die Zahlen: Im ersten Halbjahr 2022, als die kriminelle Organisation noch aktiv war, gab es an dem Platz 269 Verstöße gegen die Sicherheit. Davon waren 59 Prozent Suchtgift-Delikte. Wenn man sich die Größe des Platzes, des nahen Victor-Adler-Markts und der großen U-Bahnstation, ansehe, dann würden die Zahlen nicht mehr so bedrohlich aussehen, so Winkler.
Allerdings betonte er, dass man sich nicht ausruhen, sondern die Situation auch weiterhin beobachten werde. So soll durch vermehrte Streifen und anderen Maßnahmen sichergestellt werden, dass die Situation unter Kontrolle bleibt. Dazu erwähnte Winkler, dass er besonders auch angrenzende Grätzl beobachten werde, um Parks und Ruhe-Oasen der Favoritner sicher zu halten.
Mehr Beamte gefordert
Der Favoritner Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) zeigte sich auf BezirksZeitung-Anfrage zufrieden mit den Ergebnissen und gratulierte der Polizei für ihre gute Arbeit: "Allerdings hätten sie sich Unterstützung von den weiteren 180 Kolleginnen und Kollegen verdient, die in Favoriten bekanntlich fehlen".
Damit spielte Franz darauf an, dass er fordert, dass der 10. Bezirk genauso viele Polizei-Planstellen bekommt wie das etwa gleich große Linz.
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