Die U1 – In vielerlei Hinsicht eine U-Bahn der Rekorde
Tiere und Tiefe: Die U1-Verlängerung brachte so manche Herausforderung mit sich.
WIEN. Am 2. September ist es endlich so weit und die U1 fährt von Leopoldau bis nach Oberlaa. Der Spatenstich für die Strecke zwischen Reumannplatz und der Therme Wien erfolgte am 4. Juli 2012. Bei sommerlichen 30 Grad übernahm die damalige Vizebürgermeisterin Renate Brauner gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner die erste Arbeit an der U-Bahn-Strecke: mit einem Bagger.
Die Herausforderung hieß: 4,6 Kilometer U-Bahn in sieben Jahren fertig zu stellen. Dass dies so manchen Rekord hervorbrachte, ist bemerkenswert. Der "einfachste" Streckenteil war der Beginn beim Reumannplatz: Hier wurde bereits ein kleiner Teil vorgebohrt. Von dort an ging es aber immer weiter hinunter. Der Tiefpunkt liegt unter dem Verteilerkreis in 30 Metern unter der Erde. Grund für den Rekord: Die U-Bahn-Röhren müssen hier sogar unter der Autobahn durchgeführt werden, die bereits unterirdisch gebaut ist.
Umsiedlung der Feldhamster
Eine weitere Herausforderung am Verteilerkreis war die Tierwelt. So hatten sich zwischen Bim, Bus und Auto Feldhamster niedergelassen. Expertin Ilse Hoffmann machte sich an die Arbeit, um die unter Artenschutz stehenden Tiere umzusiedeln: 90 Tiere erhielten 500 Meter weiter im Volkspark ein neues Zuhause.
Nach dem Alten Landgut führt die Strecke der U1 wieder langsam nach oben, bis sie beim Stockholmer Platz oberirdisch weiterführt. Entlang der alten Teilstrecke der Straßenbahn 67 geht es dann weiter entlang der Bahnlände bis zur Therme Wien – wohl auch ein Rekord, dass man von der Kur mit der U-Bahn nach Hause fahren kann. Am 2. September löst die U1 auch die U6 als längste Linie Wiens ab. Mit 19,2 Kilometern Länge durchquert die rote Linie nun die ganze Stadt.
Wie die U1 fährt
Das Intervall der U1 wird zur Morgenspitze 2,5 Minuten betragen, untertags 3,75 Minuten und 3 Minuten zur Stoßzeit abends. Während der Betriebszeit fährt nur jeder zweite Zug nach Oberlaa. Die anderen enden in der Alaudagasse.
Weitere Informationen zur U1-Verlängerung finden Sie hier.
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