Gemeinden sind gerüstet
Trotz Dürre genug Wasser für die Region
Der viel zu milde Winter und das trockene Frühjahr lassen die Grundwasserstände sinken und erhöhen die Waldbrandgefahr.
REGION ENNS. Während es im Februar relativ viel regnete, herrscht seit Anfang März in Oberösterreich Trockenheit. Trotzdem gibt es laut dem Ennser Bürgermeister Franz Stefan Karlinger keinen Grund zur Sorge: „Natürlich sind auch in Enns die Grundwasserstände sehr niedrig, allerdings liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch bei uns im Schnitt der letzten Jahre und ist auch niedriger als in den Sommermonaten. Wir haben überdies den Vorteil, dass wir einerseits eine Eigenversorgung haben und andererseits auch einen Zugang zur Versorgung durch die Linz AG. Sollte es zu einer weiteren Knappheit kommen, kann die Zuspeisung über Linz erhöht werden.“ Trotzdem appelliert Karlinger an die Bevölkerung, mit dem Wasser so sparsam und schonend wie möglich umzugehen.
Unkoordinierte Pool-Befüllungen
Neben der anhaltenden Trockenheit sorgt auch die teilweise unkoordinierte und gleichzeitige Befüllung der Pools zu massiven Wasserverlusten. „Man hat speziell rund um Ostern gemerkt, dass neben dem steigenden Mehrverbrauch in den Haushalten, da ja jetzt mehr Personen zu Hause sind, auch zum Beispiel Reinigungsarbeiten draußen flächendeckend vollzogen wurden. Durch das Zusammenspiel dieser Faktoren und die Pool-Befüllungen sind auch bei uns die Verbräuche auf das Doppelte angestiegen“, erzählt Christoph Gallner, Bürgermeister von Niederneukirchen. Probleme, wie es sie vor acht Jahren im Mai in Niederneukirchen gegeben hat, werden nicht erwartet. Damals sorgte der Mehrverbrauch an Wasser für Pool-Befüllungen zu einer kompletten Ausleerung der Hochbehälter und einer Sperre der Ortswasserleitung. „Durch die Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren gesetzt haben, wie zusätzliche Brunnenerschließung und Einrichtung eines neuen Hochbehälters, sind wir grundsätzlich gut aufgestellt. Außerdem müssen sich Poolbesitzer in der Gemeinde anmelden und größere Wasserentnahmen grundsätzlich gemeldet werden“, so Gallner.
„Wälder extrem trocken“
Die Trockenheit stellt auch eine Herausforderung für die Feuerwehr dar. „Durch den sehr geringen Niederschlag sind unsere Wälder extrem trocken. Jede kleinste Zündquelle kann das trockene Laub oder die Zweige entzünden. Das kann zu einem Brand und in weiterer Folge zu einem Großbrand führen", sagt Christoph Lang, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Raffelstetten.
„Keinesfalls soll es durch vermeidbare Wald- oder Flurbrände, die ohnehin einen hohen Personaleinsatz fordern, auch zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr unserer Einsatzkräfte sowie der Bevölkerung kommen“
Für Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Födermayr sind auch Flurbrände, ausgelöst durch heiß gelaufene Fahrzeuge und Maschinen, keine Seltenheit. „Es empfiehlt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken, was passieren könnte, wenn man den Rasenmäher im heißen Zustand auf dem Rasen abstellt.“ Gerade in der Corona-Krise ist Vorsicht das Gebot der Stunde. „Keinesfalls soll es durch vermeidbare Wald- oder Flurbrände, die ohnehin einen hohen Personaleinsatz fordern, auch zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr unserer Einsatzkräfte sowie der Bevölkerung kommen“, appelliert Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer.
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