Weltfrauentag
Mehr Frauen an der Spitze nötig
Am 8. März ist der Weltfrauentag – Frauen aus der Region erzählen über ihre Anliegen.
REGION (anbo). Die Gleichberechtigung ist oft schwierig umsetzbar. Frauen haben häufig eine andere Rollenzuschreibung als Männer und trotzdem gelten die gleichen Rechte und Pflichten. Bereiche wie die Kindererziehung, das Pflegen von Angehörigen oder die Arbeit im Haushalt werden meist der Frau zugewiesen. „Als Mutter möchte ich gerne viel Zeit mit den Kindern verbringen und arbeite daher seit Jahren Teilzeit, dies schlägt sich gravierend bei der Pension nieder“, sagt Karin Kainzinger, Obfrau ÖVP Frauen Enns. Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin von St. Valentin und ebenfalls Mutter, sieht das ähnlich. Ihrer Meinung nach ist die gesellschaftliche Wahrnehmung der Frau im Hinblick auf das Familienleben noch ein großes Problem. „Männer und Frauen sollen gleichermaßen im Berufs- und im Familienleben ihre Aufgaben wahrnehmen können. Eine partnerschaftliche Aufteilung ist leider immer noch nicht selbstverständlich.“
Was gehört verbessert?
Das Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ sei wesentlich, um eine Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. „Hier brauchen wir noch massive Verbesserungen, einiges ist passiert, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen.“, sagt Bürgermeisterin Suchan-Mayr. Vor allem die Kinderbetreuung hindere viele Frauen daran, Vollzeit zu arbeiten. So wäre ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen notwendig, um ihnen eine finanzielle Absicherung zu ermöglichen.
Damit in Zukunft diese Änderungen im Interesse der Frauen vorgenommen werden, brauche die Politik mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen. „Der Frauenanteil von rund zehn Prozent im Bürgermeisteramt ist sehr gering. Es müssen mehr Frauen für politische Ämter motiviert werden.“, so Suchan Mayr.
Frauen in der Politik
Frauen haben meist einen anderen Zugang, ihre Positionen zu vertreten oder eine andere Art zu diskutieren. „Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass sie ihre Anliegen weniger klar oder vehement vertreten als Männer. Es ist auch eine Frage des Selbstbewusstseins – egal ob Frau oder Mann“, sagt Christine Haberlander. Es gibt Situationen bei denen einem das Gegenüber nicht so viel zutraut – sei es aufgrund des Geschlechts oder des Alters. „Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass man diesen Vorurteilen sehr schnell mit Kompetenz und Überzeugungskraft entgegenwirken kann“, so Haberlander.
Rendi-Wagner in St. Valentin
Zum Weltfrauentag war Bundesfrauenvorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Freitag, 1. März, zu Besuch in St. Valentin. „Es waren sozialdemokratische Frauen, die an vorderster Front für das Recht der Frauen gekämpft haben, zu wählen und gewählt zu werden. Sie haben die Fristenregelung durchgesetzt, die Gleichberechtigung im Familienrecht, das Gewaltschutzgesetz und zahlreiche Verbesserungen für Frauen in der Arbeitswelt.“, erinnerte Rendi-Wagner bei der Veranstaltung.
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