Kopfsprung ins Herz: Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte
Gerald Ehegartner und Dr. Elisabeth Uttenthaler begeisterten St. Valentiner Publikum

Dr. Elisabeth Uttenthaler und Gerald Ehegartner
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Weit über 100 Besucher, im bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal kamen auf Einladung des katholischen Bildungswerk St. Valentin um die Buchpräsentation des gebürtigen St. Valentiners Gerald Ehegartner, "Kopfsprung ins Herz: Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte", mitzuerleben.
Sein Erstlingsroman ist ein optimistisches, geistreich-witziges Buch über einen Mensch gewordenen Kojoten, der mit verrückt-genialen Denkweisen das starre Schulsystem zu sprengen droht, und ist mittlerweile ein Bestseller. Das Publikum zeigte sich von den Leseproben begeistert. Im Anschluss konnte das Buch mit einer Widmung von Gerald Ehegartner erworben werden.

Der zweite Teil dieses interessanten Abends befasste sich mit der Neubildung von Nervenzellen im erwachsenen Gehirn und deren Auswirkungen auf Lern- und Gedächtnisprozesse, sowie auf neurodegenerative und psychische Erkrankungen.
Dr. Elisabeth Uttenthaler aus Aspach welche in Salzburg Neurobiologie und Psychologie studierte und sich dabei intensiv mit dem Thema der „adulten Neurogenese“ im Hippocampus auseinandersetzte, ist es ein großes Anliegen die Erkenntnisse der Neurowissenschaften der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Leseprobe aus dem Buch von Gerald Ehegartner:
Kopfsprung ins Herz: Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte

Kapitel 1: Nebelmeer Alltag

Ruhig bleiben, Noah. Du bildest dir das ein. So wie beim Frühstück. Wer sollte auf der Couch geschlürft und geschmatzt haben, als du Kaffee getrunken hast? Ich beschleunigte meine Schritte, die Tasche fest in der Hand. Die Schule war nicht mehr weit. Hinter mir hechelte etwas. Ich fuhr herum. Nichts. Niemand. Mist, was war mit mir los? Diese Nacht hatte ich erneut schlecht geschlafen. Ich war vom Balkon in meine Wohnung geflüchtet, nachdem ich wieder diesen Jemand oder dieses Etwas gespürt hatte. Seit Wochen verfolgte es mich. Nun rannte ich früher als sonst zur Schule. Dort fühlte ich mich zumindest sicher. Draußen nieselte es. Es war noch finster, der Nebel hatte das Tal fest im Griff. Die Lichtoasen der Straßenlampen leuchteten mir den Weg. „Wer bist du?“, flüsterte ich in das Nebelmeer. Atemhauch stand vor meinem Gesicht. Was knackste da? Ich erstarrte. Panikwellen breiteten sich wie konzentrische Kreise aus. Ein buschiger Schwanz verschwand hinter dem Lichtkegel einer Straßenlampe. Ein Hund? Mein Herz schlug laut wie eine Buschtrommel. In der Ferne vernahm ich das Geräusch eines Autos. Hörte ich ein Lachen? Ich blickte mich um, dann rannte ich los. Das Schulgebäude schälte sich langsam aus dem Nebel. Im Büro des Hausmeisters und im Lehrerzimmer brannte Licht. Außer Atem stemmte ich die Schultür auf und taumelte in die Aula. „Guten Morgen. Wer hat´s denn da so eilig, in die Schule zu kommen? Ein richtiges Sauwetter ist das heute wieder.“ Der Hausmeister war wie immer gut gelaunt und sein warmer Bariton beruhigte meine Nerven. „Morgen Tim!“ Ich eilte weiter und öffnete die Tür des Lehrerzimmers. Katja, die Direktorin, hängte Informationen zu Fortbildungskursen für das nächste Semester aus. 9 „Noah! So früh schon? Das passt hervorragend. Ich muss noch mit dir reden. Deine Schneeschuhwanderung mit Übernachtung auf der Adlerhütte ist zwar nett, aber das ist natürlich nicht durchführbar.“ „Warum das denn?“ „Genau an diesem Tag ist unsere intern 10 „Mach einfach weiter, Hannah.“ Katja schritt nach hinten und setzte sich auf einen freien Stuhl. Hannah stockte. „Du scheinst dich nicht sehr gut vorbereitet zu haben. Soll das eine Buchvorstellung werden?“ „Katja, die Kinder stellen Bücher vor, die es nicht gibt. Das macht Spaß und fördert die Kreativität.“ „Wie bitte? Die Kinder sollen Bücher lesen und eine sehr gut vorbereitete Buchvorstellung abliefern. Oder glaubst du ernsthaft, dass diese Kompetenz bei den Bildungsstandards gefragt ist?“ Katja schüttelte den Kopf und verließ die Klasse. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, meinte Nicole: „Die Frau Direktor versteht auch wenig Spaß. Sie hat keine Fantasie, genauso wie Herr Lehrer Schmidt.“ Die Zeit bis zur Freistunde spulte ich im Standby-Modus ab. Ich freute mich darauf, bald das Schulhaus verlassen zu können.

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