Musik in der Corona-Zeit
Unsere Blasmusik setzt ein hörbares Zeichen

Mit der Botschaft "Blasmusik lebt" wandten sich die Mitglieder der Musikkapelle Groß St. Florian dieser Tage virtuell an ihre Zuhörer.  | Foto: Johann Posch
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  • Mit der Botschaft "Blasmusik lebt" wandten sich die Mitglieder der Musikkapelle Groß St. Florian dieser Tage virtuell an ihre Zuhörer.
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Die Blasmusik im Bezirk lebt - auch in Zeiten von Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen, Covid-Testungen etc. Ein kreatives Angebot begleitet durch den Advent und lässt auf ein klingendes Musikjahr 2021 hoffen. 

DEUTSCHLANDSBERG. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben dem Blasmusikbezirk  Deutschlandsberg in diesem Jahr stark zugesetzt. So musste seit dem 1. Lockdown im März ein umfangreiches Programm abgesagt werden. "In den Sommermonaten wurden von den 23 Musikvereinen des Bezirkes nach Möglichkeit und unter Einhaltung der verordneten Corona-Maßnahmen kirchliche Anlässe wahrgenommen", blickt Christian Lind, Obmann des Blasmusikbezirksverbands Deutschlandsberg, auf die vergangenen Monate zurück.
Doch schon bald zeigte sich, dass ein Proben im gewohnten Umfang nicht mehr möglich war. Um aber das Musizieren nicht gänzlich still zu legen, verlegten zahlreiche Musikvereine Probentermine ins Freie.

Die Musikkapelle Groß St. Florian verlegte Auftritte und Proben corona-bedingt ins Freie.  | Foto: Stephan Siener
  • Die Musikkapelle Groß St. Florian verlegte Auftritte und Proben corona-bedingt ins Freie.
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"Auch in kleinen Gruppen wurde der Spielbetrieb aufrecht erhalten, zu groß war und ist die Gefahr, dass wochen-/monatelanges Nichtmusizieren das Bestehen eines Vereins ernsthaft gefährdet", gibt Lind zu bedenken.

Kreative Proben und Auftritte

Zahlreiche Vereine waren darüber hinaus sehr kreativ, um nach wie vor in der Öffentlichkeit musikalisch präsent zu sein: Auf diversen Internet-Plattformen wurden Proben und Auftritte kleiner Ensembles abgehalten.
So spielten sieben Musiker der Wolfram-Berg-und Hüttenkapelle St. Martin i.S., am Dach des Musikheimes postiert, am Nationalfeiertag die Österreichische Bundeshymne. Andere Vereine legten wiederum ihren musikalischen Schwerpunkt auf das Marschieren, auf Musik in Bewegung, weil hier Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen etc. leichter einzuhalten waren.

Blasmusik in der Corona-Zeit: In kleinen Gruppen wurde in Groß St. Florian auch digital musiziert.  | Foto: Stephan Siener
  • Blasmusik in der Corona-Zeit: In kleinen Gruppen wurde in Groß St. Florian auch digital musiziert.
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Im Herbst sollten die konsequenten Proben für die Weihnachts- und Neujahrswunschkonzerte starten. "Leider war nun ein Proben im notwendigen Ausmaß und mit allen Musikern auf Grund der vorgegebenen Maßnahmen nicht mehr möglich. Somit mussten in sämtlichen Vereinen die sonst alljährlichen Weihnachts- und Neujahrskonzerte abgesagt werden", sagt Lind - in musikalischer Hinsicht deprimierend, in finanzieller Hinsicht höchst problematisch. "Da ein beträchtlicher Teil der jährlichen Vereinseinnahmen aus diesen Spenden bei den Konzerten resultiert", erklärt Christian Lind.

Kreative Alternativen

Nichtsdestotrotz unterstreicht der Obmann des Blasmusikverbands Deutschlandsberg: "Die steirische Blasmusik lebt – trotz Corona, Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen, Covid-Testungen!" Ein Vorzeigebeispiel dafür ist ein sehens- und hörenswerter Beitrag der Groß St. Florianer Musiker auf "youtube" als Alternative zum alljährlichen Weihnachtswunschkonzert.

Als es noch möglich war, hat die Stadtkapelle Deutschlandsberg mit einer kleinen Gruppe für zwei Altenheime musiziert und so den Bewohnern auf den Balkonen eine Freude bereitet. Nun wird sie von ihren privaten Balkonen aus weihnachtliche Stimmung in der Stadt verbreiten.  | Foto: Alois Reinprecht
  • Als es noch möglich war, hat die Stadtkapelle Deutschlandsberg mit einer kleinen Gruppe für zwei Altenheime musiziert und so den Bewohnern auf den Balkonen eine Freude bereitet. Nun wird sie von ihren privaten Balkonen aus weihnachtliche Stimmung in der Stadt verbreiten.
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Und auch viele andere Vereine zeigen sich in der Adventzeit aktiv: So z.B. die Mitglieder der Stadtkapelle Deutschlandsberg, die von ihren privaten Balkonen aus weihnachtliche Stimmung in der Stadt verbreiten wird.
"Wir sind überzeugt davon, dass die Begeisterung zu musizieren durch Corona nicht verloren geht und wir 2021 bei und mit unseren Auftritten, Konzerten und Veranstaltungen wieder viele Menschen mit unserem Musizieren begeistern können", betont Christian Lind.

Blasmusik in der Corona-Zeit: Wie verbringen unsere Musikkapellen den Advent?

Der  Blasmusikbezirk Deutschlandsberg in Zahlen

  • Im Blasmusikbezirk Deutschlandsberg gibt es 23 Musikvereine, wovon die Musikvereine Schwanberg und St. Peter seit 2002 die Spielgemeinschaft Schwanberg-St.Peter bilden. Unter der bewährten Leitung von Kapellmeister Kurt Mörth absolviert die Spielgemeinschaft jährlich unzählige Auftritte. 
  • In den 23 Musikvereinen musizieren 1.278 Musiker, 685 sind unter 30 Jahre alt, 593 über 30 Jahre.
  • Darüber hinaus stehen 790 Burschen, Mädchen, Männer und Frauen in musikalischer Ausbildung.
  • In den 23 Musikkapellen des Bezirkes gibt es 11 vereinseigene Jugendkapellen, 59 Jugendliche üben eine Funktionärstätigkeit auf Vereinsebene aus
  • Bezirksjugendreferent ist Mathias Koch, MV Wolfram Berg- und Hüttenkapelle St. Martin i.S.,
  •  Bezirkskapellmeister und Kapellmeister der Stadtkapelle Deutschlandsberg ist Gerhard Absenger
  • Seit 25 Jahren agiert Christian Lind als Bezirksobmann des Blasmusikbezirkes Deutschlandsberg. 
  • Im nächsten Jahr 2021 wurde der Musikverein St. Oswald/Kloster auf Grund seines 75-jährigen Bestandsjubiläums mit der Ausrichtung des Bezirksmusikfestes betraut.
  • Zu den ältesten Musikkapellen des Bezirkes – Beginn der musikalischen Tätigkeit – zählen Wettmannstätten (1851), Schwanberg (1859), St. Josef (1868), Stainz (1869) und Soboth (1870).  
Mit Abstand und Aussicht: Blasmusik in der Corona-Zeit.  | Foto: Stephan Siener
  • Mit Abstand und Aussicht: Blasmusik in der Corona-Zeit.
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