Weltblutspendetag
Blut spenden und Leben retten – so einfach geht's

In Österreich wird alle 90 Sekunden eine Blutkonserve benötigt, das sind nahezu 1.000 Blutkonserven täglich. Und weil über die Sommermonate tendenziell weniger Menschen zur Blutspende gehen, wird gerade jetzt ein besonders großer Vorrat benötigt. Insgesamt 15.000 lebensrettende Blutkonserven brauchen die österreichischen Blutspendedienste auf Lager, damit eine Versorgung über den Sommer gesichert ist. Hier erfährst du, wie eine Blutspende abläuft und wie auch du mit deiner Spende zum Lebensretter oder zur Lebensretterin werden kannst.

ÖSTERREICH. Anlässlich des heutigen Weltblutspendetages wird wieder aktiv um Blutspenden gebeten – denn Blutkonserven retten Leben! Bei einem Lokalaugenschein in der Rot-Kreuz-Blutspendezentrale in Wien zeigt sich: Blutspenden ist nicht nur unkompliziert, sondern geht auch außerordentlich schnell und bequem vonstatten – und am Ende gibt es neben der moralischen auch eine kleine kulinarische Belohnung. 

"Warum ich Blut spende? Gibt es einen Grund, es nicht zu machen? Wenn man gesund ist, hat man schon fast eine Verpflichtung, ein bisschen zu helfen. Mir tut es nicht weh. Es ist für mich eine halbe Stunde Zeit und ich kann damit ein Leben retten." Iris, fleißige Blutspenderin (war bereits 37-mal beim Blutspenden)  

Leben retten in wenigen Minuten

Der Weg zur lebensrettenden Blutkonserve startet "mit der Entscheidung: 'Ich gehe zum Blutspenden'", erklärt Ursula Kreil, Leiterin der Abnahme in der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland, gegenüber MeinBezirk.at. Ist man einmal vor Ort, geht es nach dem Ausfüllen eines Fragebogens zum medizinischen Schnell-Check und anschließend zu einem ärztlichen Zulassungsgespräch. Gibt es hier keine Einwände, liegt man auch schon auf der Spende-Liege. Die Blutspende selbst dauert dann lediglich fünf bis zehn Minuten.

"In diesen paar Minuten hat man etwas getan, was wirklich unersetzlich ist, weil Blut ist ein Notfallmedikament und kann nicht künstlich hergestellt werden. Man weiß, man hat etwas Wesentliches für die Patientinnen und Patienten in Österreichs Spitälern getan." Ursula Kreil, Leiterin der Abnahme in der Blutspendezentrale Wien

Nach der Blutspende gibt es in der hauseigenen Cafeteria noch eine kleine Stärkung. Die schwierigste Entscheidung des Tages findet dann wohl hier statt: Vegetarisches Sandwich oder doch lieber Würstel? Die Entscheidung, Blutspenden zu gehen, ist nach den gewonnen Eindrücken in der Blutspendezentrale künftig jedenfalls eine leichte.  

Blutspende-FAQ


Wer kann Blutspenden bzw. wer nicht?

Man kann ab 18 Jahren Blut spenden. Und Erstspender sollen nicht älter als 60 Jahre sein – abgesehen davon geht es bis zum 70. Geburtstag. Was wichtig ist, ist, dass man bei der Blutspende gesund ist und sich fit fühlt.

Muss ich im Vorfeld etwas machen?

Wir klären alles vor Ort. Wenn man gewisse Fragen hat, kann man auch immer bei unserem Servicecenter nachfragen unter 0800 190 190. Ansonsten gibt es ein Zulassungsgespräch, bei dem unser medizinisches Personal abklärt, ob eine Spende möglich ist.

Wie läuft der Blutspende-Prozess ab?

Zu Beginn steht die Entscheidung: "Ich gehe Blutspenden". Die ist extrem wichtig, weil es gibt keinen Ersatz für das freiwillig gespendete Blut. Dann wird ein Fragebogen ausgefüllt, der Fragen zur Gesundheit beinhaltet. Es wird der Blutdruck gemessen, wir testen die Körpertemperatur und auch den roten Blut-Farbstoff, weil der ist eine wichtige Voraussetzung für die Blutspende. Dann geht es weiter zum Zulassungsgespräch, das mit dem medizinischen Personal geführt wird und dann liegt man auch schon auf der Spende-Liege. Die Blutspende selbst dauert dann ein paar Minuten und in diesen paar Minuten hat man etwas getan, was wirklich unersetzlich ist. Am Ende gibt es noch eine kleine Stärkung.

Wie oft kann ich Blutspenden?

Männer dürfen sechsmal pro Jahr Blut spenden, Frauen dürfen vier- bis fünfmal pro Jahr Blut spenden. Und es gilt: Zwischen zwei Blutspenden müssen mindestens acht Wochen liegen.

Gibt es Nebenwirkungen?

Der ganz, ganz große Teil der Menschen verträgt die Blutspende sehr gut. Prinzipiell schauen wir darauf, dass unsere Blutspenderinnen und Blutspender gegessen und getrunken haben vor der Spende, damit sie sich auch Kreislauf-technisch gut vorbereitet haben. Nach der Spende – die dauert fünf bis sechs Minuten im Durchschnitt – bleibt man ein paar Minuten liegen und bekommt auch nachher eine Stärkung.

Wo kann ich Blutspenden?

Wir haben eine Website – www.GibDeinBestes.at –, auf der sind alle Termine in allen Bundesländern ganz leicht zu finden.

Ihre Botschaft zum Weltblutspendetag?

Der Welt Blutspendetag dient zwei Botschaften: Wir wollen uns bei unseren Blutspenderinnen und -spendern bedanken, die uns treu begleiten und uns helfen, die Patientinnen und Patienten in Österreichs Spitälern zu versorgen. Aber wir wollen auch alle die, die noch nicht Blutspender oder Blutspenderin geworden sind, daran erinnern, dass sie selbst morgen in einer Situation sein könnten, wo Blutkonserven benötigt werden. Also jeder, der fit und gesund ist, sollte sich dazu entschließen, Blutspender bzw. Blutspenderin zu werden!


Die Fragen beantwortet hat Dr. Ursula Kreil, Leiterin der Abnahme in der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland.



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