Tischtennis
Topspin in der Brigittenau
Tischtennis Campus Brigittenau: Seit 1972 werden in der Forsthausgasse Bälle übers Netz gejagt.
BRIGITTENAU. Bei Pingpong denken die meisten Menschen an den Kampf um den kleinen Kunststoffball. Wahrscheinlich verkrampfen sich jetzt diejenigen, die in Tischtennis weit mehr sehen als einen Freizeitspaß. Ob im Einzel, Doppel oder beim sogenannten Ringerl, bei dem die Protagonisten keuchend um den Tisch herumlaufen, jagt man den Ball mit einem gummierten Hartholzschläger.
In China ist Tischtennis ein Volkssport, in Österreich eher eine Randsportart. Vereinsspieler platzieren mit viel Effet die kleinen Bälle mit so viel Präzision, dass Amateure sicher keine der kunstvoll über das Netz beförderten Plastikkugeln erwischen würden. Beobachten kann man das im Tischtennis Campus Brigittenau (kurz TTC Brigittenau), der am Gelände des Studentenwohnheims Panorama seit 1972 seine Zelte aufgeschlagen hat.
Leidenschaft für Tischtennis
„Unser gemeinnütziger Sportverein ist einer von circa 42 in ganz Wien“, erklärt Vereinsleiter Andreas Höfelmayer. Seit 1996 leitet er gemeinsam mit seinem Stellvertreter Johann Schnabel die Geschicke des Vereins in der Forsthausgasse. Auch selbst reiste Höfelmayer jahrzehntelang als aktiver Spieler von Turnier zu Turnier.
„Einfach ist es nicht, die Kosten der Halle zu decken“, gibt er zu verstehen, es fehle an Sponsoren. "Aus den monatlich 18 Euro Mitgliedsbeitrag können gerade mal die Unkosten gedeckt werden", erzählt der Vereinsleiter. "Eigentlich schade, denn auch bei der Jugend ist diese Sportart besonders beliebt." Das zeige etwa die Auslastung der zahlreichen Tische auf den Buchungslisten.
"Corona ist auch für uns eine Herausforderung“, klagt Höfelmayer, „wir erfüllten bis jetzt sämtliche Auflagen, die uns die Regierung auferlegt hat, mit größter Sorgfalt und freuten uns schon auf einen halbwegs normalen Spiel-modus." Nun macht der Lockdown auch dem TTC Brigittenau einen Strich durch die Rechnung. "Ein Monat Schließung ist eine kleine Katastrophe für uns“, so Johann Schnabel.
Amateure als Leistungssportler
84 Mitglieder trainieren und kämpfen in der normalerweise rund um die Uhr geöffneten Spielstätte 365 Tage im Jahr um Punkte. Beim TTC Brigittenau spielt man in der Landesliga 1 und 2 beziehungsweise in vier Klassen und neun sogenannten Gruppen um Titel.
Die stattliche Pokalsammlung spiegelt die Erfolge des Vereins wieder: In den diversen Altersklassen konnten zahlreiche Siege errungen werden. „Viele unserer Mitglieder sind Leistungssportler, zwar Amateure, jedoch mit Trainingseinheiten von sechs bis acht Stunden wöchentlich, plus der angesetzten Termine für Pflichtspiele", erzählt Höfelmayer.
Aktuell sei der Tischtennis Campus Brigittenau an seiner Aufnahmekapazität angelangt. "Außer man verfügt über außergewöhnliches Talent oder kann sich als Erwachsener im Klassenniveau behaupten". Mehr Infos über den gemeinnützigen Sportverein gibt’s unter www.ttckontakt.at
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