Brigittenau
Das Bezirksmuseum sucht freiwillige Helfer
Führungen, Putzen, Reparaturen – im Bezirksmuseum arbeiten nur Freiwillige. Doch fehlt der Nachwuchs.
BRIGITTENAU. Wenn im Brigittenauer Bezirksmuseum eine Sicherung gewechselt oder das Geländer fixiert werden muss, kommt kein Hausmeister. Alle Arbeiten erledigt das Team der Ehrenamtlichen selbst. "Nur bei größeren Defekten kommt die MA 48. Etwa, als wir eine neue Eingangstür bekommen haben", erzählt Herta Kawan, eine der freiwilligen Helfer.
So wie die Pensionistin gibt es noch 15 weitere Personen, die mal mehr und mal weniger im Bezirksmuseum mit anpacken. "Jeder macht das, was er gerne und gut tun kann", sagt Kawan. Elektro-, Reinigungs-, Inventur-, Computer- oder handwerkliche Arbeiten – zu tun gibt es auf jeden Fall genug.
Nachwuchs fehlt
Im Jahr 1889 erbaut, ist das Gebäude in der Dresdner Straße 79 selbst schon geschichtsträchtig, bringt aber auch seine Tücken mit sich. "Unser Inventarlager ist im 2. Stock, der Lift geht aber nur bis in den 1.", erzählt Kawan. Dabei sind bis auf einen Freiwilligen alle Pensionisten und schwerere, körperliche Arbeiten bei vielen nicht mehr möglich.
"Gerade beim Tragen, in der Werkstatt oder beim Computer könnten wir junge Leute gut gebrauchen", erklärt die in der Brigittenau Aufgewachsene.
Einbringen kann sich jeder so viel er möchte. "Niemand muss Dinge machen, die einem nicht liegen oder man nicht will", so Kawan. Wichtig sei aber Verlässlichkeit. Hat man für etwas zugesagt, sollte man auch kommen.
Interesse am Bezirk
Gesucht werden aber nicht nur eingefleischte Brigittenauer. "Man muss nicht alles wissen, dafür haben wir ja unsere Handbibliothek", sagt Kawan. Interesse am Bezirk ist dennoch wichtig. Schließlich dreht sich ja alles im Museum um die Geschichte der Brigittenau.
Aktuell läuft im Erdgeschoß eine Schulausstellung. Im 1. Stock kann man eine Reise durch die Vergangenheit machen. Beginnend im 17. Jahrhundert erfährt man etwa von der Gründung der Brigittenau oder wichtigen Personen wie Anton Karas oder Lorenz Böhler. Es folgen elektrische Entwicklungen, wie das Vierteltelefon, Verkehrswesen sowie Alltagsleben mit alten Bügeleisen oder Nähmaschinen. "Bei uns gibt es immer etwas zu lernen", lächelt Kawan, und macht sich wieder an die Arbeit.
Kontakt
Wer ehrenamtlich im Bezirksmuseum (Dresdner Straße 79) helfen will, kann sich unter bm1200@bezirksmuseum.at melden.
Informationen sowie eine Begehung vor Ort gibt es donnerstags, 17 bis 19, oder sonntags, 10 bis 12 Uhr.
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