Sogar in Bäumen
Anrainerin schlägt wegen Rattenplage am Handelskai Alarm

- Eine Brigittenauerin schlägt wegen der zunehmenden Rattenpopulation am Handelskai Alarm.
- Foto: Erna Neumüller
- hochgeladen von Marlene Graupner
Am Handelskai sind die Nager los. MeinBezirk hat nachgefragt, was die zuständigen Stellen dagegen unternehmen.
WIEN/BRIGITTENAU. „Nie in meinem Leben habe ich vorher Ähnliches gesehen“, schlägt eine Anrainerin in der Brigittenau Alarm. Die Rede ist von etlichen Ratten, die sich am Handelskai tummeln. Besonders entlang des Treppelwegs in Richtung Donau, nahe dem Lift zur U6-Station, würden sich die Nager ungestört zwischen den Büschen bewegen.
„Die Situation hat sich in den letzten Wochen drastisch zugespitzt“, schreibt die Brigittenauerin. Ein Hauptgrund für die zunehmende Rattenpopulation ist laut den Behörden das Füttern von Wildtieren. Viele Menschen versorgen Hasen, Tauben und Wasservögel mit Brot und anderen Lebensmitteln – mit fatalen Folgen.
Verstoß gegen das Reinhaltegesetz
„Ich vermisse hier Kontrollgänge von zuständigen Stellen, die Menschen darauf aufmerksam machen, dass mit dieser Fütterung nichts Gutes getan wird“, betont die Anrainerin. Tatsächlich führt die Fütterung nicht nur dazu, dass Essensreste herumliegen, die die Ratten anlocken, sondern es verstößt auch gegen das Wiener Reinhaltegesetz. Das besagt, dass die Verunreinigung von öffentlich zugänglichen Grünflächen verboten ist.

- Die Ratten am Handelskai baumeln im Gebüsch und bedienen sich gierig an verschiedenen Essensresten.
- Foto: Erna Neumüller
- hochgeladen von Marlene Graupner
Auch der Bezirksvorstehung Brigittenau sei das Problem bekannt. Sie betont, dass sie nicht unmittelbar zuständig seien, jedoch alle zuständigen Magistratsstellen informieren würden. Weiter appellieren sie an die Bevölkerung, keine Tiere zu füttern: „Das schadet nicht nur den Wildtieren, sondern trägt auch zur Rattenpopulation bei.“
Köder und Hinweisschilder
Auf Anfrage von MeinBezirk äußerten sich zwei Magistratsstellen der Stadt Wien zum Problem. Der Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien (MA 40) obliegt die Kontrolle der Einhaltung der Wiener Rattenverordnung. Ein Sprecher der MA 40 erklärt, dass die Rattenbekämpfung allerdings in der Verantwortung der jeweiligen Liegenschaftseigentümer liegt. „Laut Wiener Rattenverordnung müssen Eigentümer regelmäßig Vorsorge treffen, um Rattenbefall zu verhindern." Die MA 40 selbst beauftrage keine Schädlingsbekämpfungsunternehmen und führe keine Kontrollgänge durch.
Liegenschaftseigentümer der betroffenen Stelle ist die Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45). Diese führe am rechten Donaudamm bereits engmaschige Kontrollen zur Rattenbekämpfung durch. Neben dem Aufstellen von kinder- und haustiersicheren Köderboxen weisen Schilder auf das bestehende Fütterungsverbot hin. „Wasservögel sind ganzjährig in der Lage, sich selbst zu ernähren. Sie betteln nicht aus Hunger“, stellt ein Sprecher der MA 45 gegenüber MeinBezirk klar. „Semmeln, Nudeln und andere Lebensmittel schaden ihnen massiv.“ Die Kontrollgänge würden weiterhin intensiv fortgesetzt werden.
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