Blühwiesen im Bezirk Braunau
Immer mehr ungenützte Flächen werden in Bienenweiden verwandelt
Dahoam aufblian: Neue Aktionen im Bezirk Braunau tragen zur blühenden Vielfalt bei.
BEZIRK BRAUNAU (ebba). Der Corona-bedingte Stillstand tat zumindest der Natur gut. Die Umwelt hatte Zeit sich zu erholen und die Menschen nutzen das „Mehr“ an Freizeit zum Garteln und Bewirtschaften ungenutzter Flächen. Neue Blühwiesen-Aktionen wurden im Bezirk Braunau gestartet.
Blühstreifen in Perwang
Perwang hat als Agenda21-Gemeinde die „Perwanger Gartenvielfalt“ ins Leben gerufen. Im Ortskern wurde ein Blühstreifen angelegt, der von Frühling bis Herbst blüht. Mit einer Wildblumen- und Kräutermischung von mehr als 30 Sorten ist gewährleistet, dass das ganze Jahr über ein üppiger Blumenstrauß aus der Natur gepflückt werden kann.
Aber nicht nur Gemeindeflächen, sondern auch Hausgärten und ein ungenütztes Firmengelände sind Teil der Aktion. Im Rahmen des Perwanger Projektes werden auch Praxisseminare und geführte Naturwanderungen durchgeführt. Auf der neu gestalteten Homepage perwang-mei-dahoam.at wird über die neuesten Aktivitäten berichtet – demnächst auch mit eigenen Kinderseiten.
„Engagierte Bürger in Projekten wie „Blühende Vielfalt Perwang“ setzen mit eigens aufgesetzten Homepages kurzerhand auf innovative, neue Wege, um auch in diesen herausfordernden Zeiten in Kontakt zu bleiben. So können sich Interessierte wertvolle Tipps von Experten für das Arbeiten im eigenen Gartenreich holen. In der Natur und in den Gärten ist bei diesem prachtvollen Frühlingswetter von Krise nämlich nichts zu spüren“, freut sich Regionalmanagerin Stefanie Moser.
Nahrungsquellen für Insekten
Auch in Höhnhart gab man dem Thema ökologische Vielfalt im Agenda21-Prozess einen hohen Stellenwert. Gemeinde und engagierte Bürger hatten es sich hier zum Ziel gesetzt, ungenutzte Baugrundstücke „aufblühen“ zu lassen. So wurden im vergangenen Sommer für eine Projektlaufzeit von drei Jahren mehrere Grundstücke in Höhnhart mit Blühmischungen bepflanzt und damit wichtige Nahrungsquellen für Honigbienen, Wildbienen und blütenbestäubende Insekten geschaffen. Obendrein freuen sich Anrainer und Bewohner über die optische Verschönerung der Flächen.
Projekt „Wilder Garten“
Helge Stangl, ein begeisterter Burgkirchner Naturfreund, hat sich des Projekts „Wilder Garten“ in Burgkirchen, Mauerkirchen und Uttendorf angenommen und gibt Tipps zur erfolgreichen Gestaltung einer Blühfläche unter wilder-garten.at. Die Bürger aus den drei Gemeinden können sich die Blühsamenmischungen auf ihrem Gemeindeamt abholen.
Kindgerechter Lehrpfad geplant
In den nächsten Monaten wird in Abstimmung mit dem Verein für Waldpädagogik, mit Jägern, Imkern, Landwirten und ortsansässigen Biologen entlang der Mattig ein kleiner, kindgerechter Lehrpfad zum Thema Biodiversität und Blühflächen entstehen. „Leader fördert dieses Projekt sehr gerne, denn kein Projekt wird unserem Slogan „dahoam aufblian“ so gerecht wie diese Initiative zur Bewahrung und Förderung der Artenvielfalt in unserer Region“, freut sich Leader-Obmann Landtagsabgeordneter Ferdinand Tiefnig.
Wiesen und Randflächen aufgewertet
In Gilgenberg und Handenberg erfreuen sich die Bürger an den neu angelegten Blühflächen durch die beiden Ortsbauernschaften. Manfred Hirschlinger, Ortsbauernobmann von Gilgenberg, und Hannes Fankhauser, Ortsbauernobmann von Handenberg, helfen gerne beim Anlegen eigener Bienenweiden und Blühwiesen. Dabei ist ihnen nicht nur der Anblick bunter Blumenwiesen wichtig, es geht auch um die Aufwertung von Wiesen und Randflächen für Blütenbesucher, wie Schmetterlinge, Käfer und Bienen. Demnächst werden die Handenberger und „Dilliberger“ ein Info-Blatt in ihrem Postkasten finden, wo sie die Blühsamenmischung abholen können und wie die Aussaat am erfolgreichsten wird.
„Es freut uns, dass Themen und Initiativen zum Thema ökologische Nachhaltigkeit in den Agenda21-Prozessen und Leader-Projekten im Innviertel zunehmend an Relevanz gewinnen und dabei wertvolle Synergien zwischen den Projekten in der Region entstehen,“ betonen Leader-Manager Florian Reitsammer und Regionalmanagerin Stefanie Moser.
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