EPU-Convention im Casino Baden
Wirtschaftstalk mit der Landeshauptfrau
Unabhängigkeit, Selbständigkeit und Selbstverwirklichung sind die wichtigsten Motive, als Einpersonen-Unternehmen (EPU) tätig zu werden. Das ergab eine kürzlich durchgeführte Studie der Wirtschaftskammer (WK). Rund 60.000 EPUs gibt es mittlerweile in NÖ.
BADEN. Am 7. Mai lud die Wirtschaftskammer ins Congress Center Baden zur EPU-Convention - zum Wirtschaftstalk mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, NÖ-Wirtschaftskammer-Präsident Wolfgang Ecker und der EPU-Sprecherin Birgit Streibel-Lobner.
Die Herausforderungen für EPUs
Die Herausforderung der Digitalisierung (inklusive Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit), die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Mehr als die Hälfte der Einpersonen-Unternehmen sind Frauen, das Durchschnittsalter liegt bei 48 Jahren), die Gefahr der Selbstausbeutung und die überbordende Bürokratie sind die wichtigsten Themen. Alle EPUs im Land zusammengenommen ergibt sich ein Bild von "geballtem KnowHow in verschiedenen Branchen" - so WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.
98 % der Personenberatung und -betreuung sind als EPUs organisiert. Im Fachbereich Kunsthandwerk sind es 88 %, bei den Berufsfotografen 87 %, in der Fußpflege und Kosmetik 83 %, im Bereich Versicherung 73,5 %, in Werbung und Marktkommunikation 70 %.
EPUs als Wirtschaftsmotor
Als einen wesentlichen Wirtschaftsmotor in Niederösterreich bezeichnet Landeshauptfrau Mikl-Leitner die wachsende Zahl der EPUs. Und sie verspricht "750 Millionen für den Ausbau von Einrichtungen, die Beruf und Familie vereinbarer machen".
EPU-Sprecherin Birgit Streibel-Lobner betont die Leidenschaftlichkeit, mit der EPUs tätig sind, warnt aber auch vorm Ausbrennen. Denn viele gingen mit Handy und Arbeit ins Bett.
Tipps von Powerfrau Anitra Eggler
Tipps, um das (digitale) Burnout zu vermeiden, gab in einem überaus launigen Vortrag Anitra Eggler, die selbst ein bewegtes EPU-Leben hat und zur Powerfrau des Jahres gewählt wurde.
- Zeitmanagement: Reduzieren Sie die tägliche Bildschirmzeit. Im Schnitt verbringen Menschen 62 % ihrer Wachzeit an einem Bildschirm. Das sind 228 Tage im Jahr. Die könnten zum Teil auch mit anderen Inhalten gefüllt werden. Die "Kussbilanz" sollte erhöht werden.
- Produktivität: Sie bedeutet nicht (mehr) den Output von zahllosen Werken, sondern die Erhöhung des Fokus auf eine Sache. Das bedeutet aber auch: zwecks digitaler Selbstverteidigung Pushnachrichten und andere Arbeitsunterbrechungen ausschalten, bei der Sache bleiben.
- Aufmerksamkeit und Daten: sparsam mit der Weitergabe umgehen! "Digital abschalten zu können ist so erfolgsentscheidend wie Bremsen beim Autofahren", sagt Eggler, die im übrigen empfiehlt, KI und ChatGPT nicht als Konkurrenz zu sehen sondern zur Unterstützung zu verwenden.
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