Einschneidender Schritt für Traditionsbetrieb im Triestingtal:
Hirtenberger benennt sich neu mit "ASTOTEC"
HIRTENBERG. Vergangenen Freitag war ein einschneidender Tag für den seit 160 Jahren als "Hirtenberger" bekannten Produktionsbetrieb im Triestingtal. Man hat sich von der Traditionsmarke, die für die Munitionsherstellung bekannt war, getrennt und heißt jetzt "Astotec". "Wir retten Leben und gefährden es nicht", so Astotec-CEO Manfred Pock. Hinter dem neuen Namen steckt entsprechend eine neue Philosophie, er ist eine Abkürzung für ASTonishing TEChnologies, zu deutsch: erstaunliche Technologien.
Erstaunliches wurde spürbar
Bei einem Rundgang durch das Werk wird dieses "Erstaunliche" durchaus spürbar. Produziert werden in Hirtenberg mit 420 Mitarbeitern vor allem pyrotechnische Produkte, die der Fahrgastsicherheit im Auto, auch im Elektro-Auto, dienen: etwa Gurtstraffer, die im Fall eines Aufpralls den Körper am Sitz halten, Hüft-Airbags, automatische Motorhauben-Heber, die im Fall eines Zusammenstoßes mit einem Fußgänger diesem eine Knautschzone verschaffen oder Stromtrenner und Schließer, die im Unfallfall die Batterie unschädlich machen. "In Zukunft wird es in Autos noch mehr Punkte geben, an denen unsere Produkte zum Einsatz kommen. Stellen Sie sich ein selbstfahrendes Auto vor, in denen die Sitze gedreht werden können, etwa um Zeitung zu lesen. Dann reicht es nicht mehr, wenn der Fahrer nur von vorne geschützt ist, sondern der Schutz muss von mehreren Seiten kommen", sieht Pock viel Zukunfts-Potenzial. Das Pyrotechnik-Knowhow kommt natürlich auch im Bergbau zum Einsatz. Explosive Szenen im neuen James-Bond-Film entstanden ebenfalls mit Astotec-Technologie.
Pandemiejahr überwunden
Das Pandemiejahr 2020 ist bereits überwunden, heuer sollen laut Planung die Umsätze im gesamten Astotec-Bereich mit insgesamt 1700 Beschäftigten wieder auf Vorkrisenniveau von 160 Millionen Euro liegen.
So CO2-neutral wie möglich
Der Standort Hirtenberg mit dem Produktionsschwerpunkt Pyrotechnik wird weiter ausgebaut, wobei man alsbald CO2-neutral werden will, zuletzt gab es mit dem Entwicklungszentrum, das sich optisch an die Backsteinarchitektur alter Industriebetriebe anlehnt, einen großen Zubau im Jahr 2019. "Wir wollen uns von unserer Vergangenheit, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind, nicht abkapseln. Aber wir wollen mit dem neuen Markennamen klar machen, wofür wir heute stehen: Für modernste Hightech-Sicherheit im Bereich Mobilität", so Pock.
Zur Sache
ASTOTEC betreibt mittlerweile vier Standorte weltweit: Hirtenberg, Winzendorf in Österreich, seit 2001 eine Niederlassung in Ungarn, seit 2017 in den USA und seit 2019 in Tschechien. Astotec gehört zum Konzern "Orasis Industries".
Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.astotec.com
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