Die Schwechat - Mein Fluss
Wasserqualität der Schwechat im Bezirk Baden bereitet Sorge

- Die Schwechat bei Niedrigwasser: Heiße Sommer, aber auch illegale Wasserentnahmen und viel Bautätigkeit im Bachbereich gefährden das Ökosystem des Flusses.
- Foto: RMA Archiv
- hochgeladen von Maria Ecker
BEZIRK BADEN. Schon im Vorjahr schlugen die Gewässeraufsichtsorgane Andreas Schweiger und Karl Haudek Alarm in Bezug auf die Wasserqualität der Schwechat. Denn: Passt die Wasserqualität nicht, ist auch der Lebensraum Schwechat gefährdet. Generell ist nicht immer genug Wasser in der Schwechat, damit sich das ökologische System selbst regulieren kann. Im Bereich des verzweigten Bachsystems aus dem Raum Hochstraß/Schöpfl werde viel gebaut, betonten die Aufsichtsorgane. Das bedeute Eingriffe ins sensible Grundwassersystem, auch weil Gärten oft "illegal" mit Bachwasser bewässert würden und somit weniger Wasser in die Schwechat kommt. Nach aktueller Wasseranalyse wird der Gesamtzustand (Ökologie und Chemie) mit Zustandsklasse 4 (unbefriedigend) bewertet.
pH-Wert der Schwechat 8,4: Der pH-Wert gibt generell die Auskunft, ob ein Gewässer sauer oder basisch ist. Der Wert ist weiters ein Zeiger für die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Fische und sollte zwischen 4 und 9 liegen.
95 µg/l Orthophosphat: Orthophosphat wird von Pflanzen aufgenommen. Phosphor ist für alle Lebewesen essenziell und zählt in der Pflanzenernährung zu den wichtigsten Hauptnährstoffen. Ist der Wert zu hoch, können Algen und Wasserpflanzen übermäßig wachsen und entziehen anderen Pflanzenarten, vielen Kleinlebewesen und Tieren die Lebensgrundlage. Der Grenzwert ist gewässerabhängig und wird zwischen 20 und 200 µg/l festgelegt.
Ammoniumgehalt 0,087 mg/l: Ammonium ist ein wichtiger Indikator für die Verschmutzung eines Gewässers. Der Grenzwert der Qualitätszielverordnung Grundwasser liegt bei 0,45 mg/l; in Fließgewässern ist er pH- und temperaturabhängig und liegt normalerweise in der selben Größenordnung. Nitrat ist ein wichtiger Anzeiger für die Gewässergüte in Fließgewässern. Er gelangt durch diffusen Eintrag in die Flüsse. Der Grenzwert ist abhängig von der Fließgewässerart und kann zwischen 2 und 7 mg/l liegen.
Organische Belastung BSB5 (Biologischer Sauerstoffbedarf): Der BSB5 Wert gibt Auskunft über die Qualiät der Reinigung der Abwässer von organischen Verbindungen - der gute Zustand in Fließgewässern ist ebenfalls in Abhängigkeit vom Typ bei Werten zwischen 1 und 6 erreicht. Die organische Belastung liegt bei 4 - unbefriedigend.
Maßnahmen zur Verbesserung des Gesamtzustandes der Schwechat sind 2021 im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) vorgesehen.
Für alle, die den Fluss als Naherholungsgebiet schätzen, bedeutet dies eine Warnung: Achtet auf euren Müll und achtet darauf, wie ihr mit der sensiblen Ressource Wasser generell umgeht.
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