Neugestaltung beim Bellevue im Kurpark vor Fertigstellung

- Foto: psb weber
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Der Beethoventempel zählt zu den markanten Bauwerken im Kurpark. Er ist mit seinen unter der Kuppel umschlingenden, überhängend wehenden Ranken des wilden Weins (Parthenocissus quinquefolia) und der Trompetenwinde (Campsis radicans) für Ansichtskarten wie auch für Erinnerungsfotos ein begehrtes Fotomotiv und bietet überdies einen schönen Überblick über den Park und die Stadt. Steigt man über die dahinter liegende Stufenanlage bis zum um ca. 6 Meter höher liegenden Bellevue empor, so weitet sich der Blick an klaren Tagen über Baden bis zur Hainburger Pforte und dem Neusiedlersee.
Errichtet wurde die Anlage 1927 anlässlich des 100. Todesjahres von Ludwig van Beethoven nach Plänen des Architekten Wilhelm Luksch. Das Areal wurde erst im 1925 von der Stadtgemeinde Baden erworben. Bis dahin befanden sich dort Weingärten, Stadtgartendirektor Krupka setzte die letzte großräumige Kurparkerweiterung gärtnerisch um.
Nach nunmehr beinahe 90-jährigem Bestand traten nun aufgrund unterschiedlicher Bodensetzungen und den damit auftretenden Spannungen vermehrt Sprünge und Absenkungen in der Oberfläche der zum Beethoventempel gehörenden Stufenanlage auf. Sie führten bereits zu gefährlichen Stolperstellen, die eine fachgerechte Sanierung unumgänglich machten. Dazu mussten die Stufen gänzlich demontiert, neue Blockstufen angefertigt und auf tragfähigem Unterbau in Drainagemörtel versetzt und verfugt werden.
Im Zuge der Stufensanierung sollte auch die Beleuchtungssituation für die Stiege verbessert und die Möglichkeit einer Stromversorgung bei Veranstaltungen geschaffen werden. Daher mussten auch neue Leitungskünetten gegraben und die Stufenanlage durch entsprechende Geländemodellierung in das Parkumfeld eingebettet werden. Die künftige Beleuchtung der mächtigen Kronen der dunkellaubigen Blutbuchen (Fagus sylvatica „Purpurea“) und die neu aufgestellten Bänke werden die Bellevue aufwerten.
Diese vielschichtigen Arbeiten stießen jedoch auch auf unerwartete Probleme: Die Herstellung des Unterbaus für trittfeste Stufen und der Künetten für den Leitungseinbau gestaltete sich wegen des felsigen Untergrunds unerwartet zeitaufwändig. Trotz der lange bis in den Frühling reichenden nasskalten Witterung, die die Arbeiten am rutschigen Abhang immer wieder verzögerten, wurden die von einer Badener Fachfirma durchgeführten Steinmetz- und Pflasterverlegearbeiten rechtzeitig vor dem ersten Mondscheinkonzert am 11. Juli abgeschlossen. Somit ist mit der Pflanzung der, die stufenbegleitenden Zypressen (Cupressus sempervirens ‚Stricta‘) und der Rasenansaat der westlich der Stiege liegende, Bauabschnitt fertiggestellt.
Eine Absperrung wird jedoch das Betreten der neu angebauten Wiese verhindern um das frisch keimende Gras zu schonen. Der östlich der Stiege gelegene Abschnitt wird darauffolgend sofort in Angriff genommen, wobei darauf geachtet wird, die jeweiligen Arbeitsschritte so zu setzen, dass die Konzerte nicht gestört werden.
Danach wird eine dauerhafte Bepflanzung im Bereich der Trockenmauer und Steinschlichtung zur begleitenden Überleitung von der neusanierten Stufenanlage zum Parkumfeld hergestellt.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.