Musik hat keine Lobby
Schulschlussfeiern und Sommerfeste ohne Ende: Musikkapellen haben Hochsaison. Die Förderung musikbegabter Kinder hinkt jedoch hinten nach. Das kritisiert einmal mehr Musikschullehrerin Michaela Arnhold aus Tribuswinkel.
Gerade am Samstag begeisterte die Schulband der Musikschule beim Schlussfest der Volksschule Tribuswinkel. Drei Kinder aus der Gruppe würden gerne später in die Musikmittelschule in Gumpoldskirchen, nur einen Steinwurf entfernt, gehen. Doch sie dürfen nicht. In Traiskirchen existiert nämlich ein Gemeinderatsbeschluss, dass der so genannte „sprengelfremde“ Schulbesuch (außerhalb des eigenen Ortes) von der Gemeinde nicht bezahlt wird. Pro Kind wären das etwa 2500 Euro pro Jahr. Das Argument: Im Ort gibt es ohnehin eine Sport- und eine Informatikmittelschule.
„Aber was haben musikalisch begabte Kinder in einer Sportschule verloren?“ kritisiert die Musikschullehrerin. Sie verweist darauf, dass das Landesgesetz jedem Kind, egal aus welcher Gemeinde, den Besuch einer Sportmittelschule oder Sporthauptschule ermöglicht, während dies für Musikmittelschulen nicht möglich ist. Eine Ungerechtigkeit. Noch dazu, wo es im Land ein Drittel mehr Sportmittelschulen gibt, das Sport-Angebot also viel weiter gestreut ist als das musische.
Michaela Arnhold initiierte eine Unterschriftenaktion im Internet und auf Facebook, und sie holte sich auch die Unterstützung einiger Landespolitiker: Grüne, FPÖ und Team Stronach können ihren Argumenten folgen. Nicht so die beiden Großparteien SPÖ und ÖVP. Ein entsprechender Antrag der „kleinen Parteien“ wurde vorige Woche im Landtag abgeschmettert.
„Seit Anfang März warte ich auf einen Termin bei der zuständigen Landesrätin Schwarz, um meine Argumente auch einmal persönlich darzulegen“, ärgert sich Arnhold.
Aus dem Büro der Landesrätin heißt es dazu:
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