Gräfin Mariza an der Bühne Baden:
Kálmán-Operette mit sozialkritischem Anspruch
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- Reinhard Alessandri, Cornelia Horak
- Foto: Husar
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BADEN. "Operette ist nicht kitschig und weltfremd", sagt Cornelia Horak. Für sie ist Emmerich Kálmáns "Gräfin Mariza" eine "Romeo und Julia"-Geschichte. Die bekannte Arie "Komm mit nach Varazdin" spielt auf eine Grenzstadt an, in der es zwischen ungarischer und kroatischer Bevölkerung Spannungen gab. Cornelia Horak interpretiert in der Regie von Leonard Prinsloo die "Gräfin Mariza" als moderne (kroatische) Geschäftsfrau, in die sich der verarmte (ungarische) Graf Tassilo (Reinhard Alessandri) verliebt - und sie sich in ihn. Aber sie ist misstrauisch. Zu oft schon hat jemand um sie geworben, nur ihres Reichtums wegen. So richtig wird das Nationen und soziales Gefälle überschreitende "Prickeln" zwischen Tassilo und Mariza in der eher zurückhaltenden unkitschigen Inszenierung (garniert mit schönen Balletteinlagen und witzigen aktuell-politischen Anspielungen) allerdings nicht spürbar. Das Happy End erscheint somit eher als theoretisches Bekenntnis, dass eine Liebe über alle Grenzen hinweg möglich ist. Dem Publikum war das ein wenig zu wenig, es hielt sich beim Premierenapplaus zurück.
Gespielt wird noch am 4., 6., 7., 12., 13., 25. und 26. November sowie am 31. Dezember. Am 12., 13., 25. und 26. November spielt Monika Rebholz die Gräfin Mariza. Karten: www.buehnebaden.at. Bitte informieren Sie sich auf der Website auch rechtzeitig über die aktuelle Corona-Regel.
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