Das Rentier Rudi als Magnet, der die Gemüter entzweit
Ein echtes Rentier kam nach Baden – sehr zum Ärger der Grünen.
BADEN (zedl). Da staunte man nicht schlecht, als plötzlich ein echtes Rentier durch die Adventmeile geführt wurde. In vielen Adventgeschichten kommt das Rentier „Rudi“ vor, aber ein echtes zu sehen, ist nicht aller Tage möglich. Der Badener Presseclub zeichnet dafür verantwortlich und brachte das scheue Tier zur Punschhütte des Presseclubs. Vielen hat diese Aktion gefallen...
Scharfe „Grüne“ Kritik
Den Grünen Badens nicht: „Ich darf festhalten, dass diese ‚Aktion‘ im Widerspruch zu tierschutzrechtlichen Bedingungen steht“, kritisiert Vbgm. Helga Krismer in einem offenen Brief an Peter Surovic vom Presseclub. Krismer: „Beim Rentier handelt es sich um ein Wildtier bzw. wird als Zuchtwild gehalten. Eine Anbindung und Zurschaustellung ist nicht erlaubt.“ Rentiere gehören zu den Hirschen (Cervidae) und gelten als sehr scheue Tiere, die Rückzugsgebiete brauchen. Die Details für deren Gehege sind in der Tierhaltungsverordnung enthalten.
Krismer betont dazu: „Ich bedaure diese Aktion“, und sie bittet Peter Surovic in Zukunft von solchen Aktionen Abstand zu nehmen. Und abschließend meint Krismer: „Wir haben einen gesellschaftlichen Konsens darüber gefunden, dass wir Tiere nicht in der Form zur Schau stellen. Vor Jahrzehnten hat sich auch noch niemand an Bären an der Kette auf Märkten gestört. Dieser Weiterentwicklung ist gesetzlich Rechnung getragen worden.“
„Seit drei Jahren organisiert Gerhard Steurer die Rentier-Aktion“, entgegnet Surovic und betont: „Sie dient der Belebung des Adventmarktes und wird von der Bevölkerung sehr begrüßt.“ Außerdem werden laut dem Organisator die Tiere in einem Gehege in St. Corona am Schöpfl artgerecht gehalten und beim Besuch in Baden mit reichlich Futter und Wasser versorgt. „Frau Krismer kann ja im nächsten Jahr selbst im Rentierkostüm erscheinen“, meint Surovic und erntet von einigen Frauen Beifall, die sogar angeboten haben sollen, ein solches Kostüm zu stricken ...
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