120 Jahre Hotel Stefanie in Bad Vöslau

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
1896 begann Theresia Witzmann mit der Errichtung des beliebten Vier-Sterne-Hauses
BAD VÖSLAU – Das Hotel Stefanie in Bad Vöslau feiert dieser Tage sein 120-jähriges Bestehen. Mit Bescheid vom Februar 1896 wurde der Gründerin Theresia Witzmann der Bau des zentral gelegenen Hotels am heutigen Badplatz behördlich genehmigt. Namensgeberin war Prinzessin Stephanie, die belgische Ehefrau von Kronprinz Rudolf.
Geschichte, Geschichte, Geschichte
Stets spielte sich im und vor dem „Stefanie“ Geschichte ab. Schon zwei Jahre nach Baubeginn stattete Kaiser Franz Joseph anlässlich der Eröffnung der Jubiläumswarte dem neuerrichteten Hotel und seiner Besitzerin einen Besuch ab. In den 1930er Jahren hatten Heimwehr und Vaterländische Front Kundgebungen vor dem „Stefanie“. 1938 marschierten dort deutsche Soldaten auf, im Zweiten Weltkrieg diente das Haus als Lazarett. In der Nachkriegszeit verkehrten russische Soldaten im „Stefanie“. 1955 verkündeten Leopold Figl und die österreichischen Verhandler des Staatsvertrages das Verhandlungsergebnis vor dem Hotel – unmittelbar nach der Landung am Flugfeld von Bad Vöslau. Die Bevölkerung drängte sich damals auf der Terrasse und dem Balkon des „Stefanie“, um dem historischen Ereignis beizuwohnen. Und vor dem „Stefanie“ hatte die „Electrische Bahn“ einst ihre Endstation.
Anfang der 1970er Jahre und 1981 wurde das Vier-Sterne-Haus erweitert. Anlässlich der Gartenschau 2010 wurde der zugehörige Park (5800 m2) nach Feng-Shui-Kriterien neu gestaltet, ein Kneippweg, ein Rosenpavillon und ein Pool wurden errichtet. Energie liefert eine Photovoltaikanlage (140 m2) am Dach. Eine moderne Wellnessoase mit Salzgrotte und Himalajasalz lädt zum Entspannen ein. Viele Zimmer haben die Eigentümer im Vorjahr generalüberholt.
Von Rühmann über Falco bis Strauss
Zahlreiche Prominente stiegen im Laufe der Jahre im „Stefanie“ ab: Film- und Theaterlegenden wie Heinz Rühmann, Oskar Sima, O. E. Hasse, Hans Joachim Kulenkampff und Claus Peymann oder Sänger und Bands wie Falco, Roy Black und die Erste Allgemeine Verunsicherung. Jörg Haider wählte das „Stefanie“ ebenso wie die Publikumslieblinge Karl Moik, Harry Prünster und Hias. Auch Romy-Preisträgerin Ursula Strauss entschied sich für das Hotel „Stefanie“.
Herbert und Kerstin Witzmann: die Chefs
Heute wird das Haus von Herbert Witzmann und seiner Frau Kerstin geführt. Mit viel Liebe haben die beiden das kulturelle Erbe für die Nachwelt erhalten. Durch eine Kooperation mit der Galeristin Andrea Jünger bietet das Hotel zeitgenössischen Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung, Bilder im Haus und Skulpturen auch im Garten. Ein beliebter Treffpunkt für Gäste und die örtliche Bevölkerung ist die original erhaltene Bar aus den 1950er Jahren.
Und welche Gäste entscheiden sich derzeit für das „Stefanie“? In unruhigen Zeiten liegt Sommerfrische wieder im Trend. Vor allem Deutsche, Österreicher und Schweizer kommen ins „Stefanie“, im Winter auch Geschäftsleute, die die Nähe zu Wien suchen und die Wellnessoase schätzen.
Über die Eigentümer
Herbert und Kerstin Witzmann führen das Hotel in fünfter Generation. Herbert Witzmann war auch als Sportler erfolgreich: Mehrmals war er Staatsmeister im Tontaubenschießen und bestieg einst den 7161 m hohen Pumori, der nur wenige Kilometer vom Mount Everest entfernt liegt. Seine Frau Kerstin ist gleichzeitig leitende Fachärztin für Radioonkologie am Klinikum Garmisch Partenkirchen und führt grenzüberschreitende Strahlentherapien für krebskranke Patienten aus Tirol und Bayern durch.
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