Raum macht Klima
21. Architekturfühling in Aigen-Schlägl

Der neugestaltete Vorplatz mit Pforte und Klosterladen (r) und Einbindung der Arkaden lädt zum Verweilen ein. | Foto: Erwin Wimmer
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  • Der neugestaltete Vorplatz mit Pforte und Klosterladen (r) und Einbindung der Arkaden lädt zum Verweilen ein.
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Der 21. Architekturfrühling des Architekturbüros Arkade findet heuer am Donnerstag, 23.Mai, in Aigen-Schlägl statt. Die Bauprojekte rund um das Stift Schlägl und der Bioschule, sowie die Landesgartenschau sind die Begründung der Ortswahl.

AIGEN-SCHLÄGL/HASLACH (hed). „Raum macht Klima“ lautet das Thema des 21. Architekturfrühlings des Büros Arkade, der im Rahmen der österreichischen Architekturtage stattfindet. Dieses Motto war für Architekt Josef Schütz und sein Team von Beginn an ein Leitmotiv bei der Umsetzung einzelner Projekte, wie etwa dem Zubau in der Bioschule in Aigen-Schlägl: „Mit dem kompakten Erweiterungsbau wurden neue Freiräume wie ein gedeckter Vorplatz und eine geschützte Hofsituation geschaffen", erklärt er.

Holz, Glas und Granit

Die funktionalen Anbindungen wurden durch den Zubau wesentlich vergrößert und das bestehende Gebäude unter Berücksichtigung der historischen Substanz neu definiert. In der Bioschule wurden die Materialien nach ökologischen Kriterien ausgewählt: Großteils Holz, Glas und Granit. Ebenso bei den Umbau- und Restaurationsarbeiten im Stift Schlägl und der dazugehörigen Stiftsbrauerei. Das Projekt war aber in Hinblick auf die Bausubstanz eine besondere Herausforderung. „Einmal galt es das bestehende historische Gebäude zu sanieren und andererseits durch entsprechende Zubauten neue Verwendungsmöglichkeiten zu finden“, erläutert Markus Rubasch, Kämmerer des Stiftes.

Gelungene Umsetzung

Josef Schütz sieht die Gestaltung des Vorplatzes samt Einbindung der vorgelagerten Arkaden und der neugestalteten Rampe mit direktem Zugang zum Stiftskeller als eine gelungene architektonische Lösung. „Dies gibt den historischen Gebäuden eine neue Orientierung. Beziehungen zum Gebäude und den Benutzern werden spürbar“, so Schütz. Er zählt die Grundsteine für eine gelungene Umsetzung auf: Nachhaltiges, langfristiges Handeln vonseiten des Auftraggebers, die gewachsene Baustruktur und die Landschaft mit dem Menschen im Mittelpunkt. „So konnte die langfristige Nutzung und Erhaltung dieser wertvollen Bausubstanz sichergestellt werden. Bei Umbauarbeiten an einem 800-jährigen historischen Gebäude muss man verantwortungsvoll vorgehen", sagt Stiftskämmerer Markus Rubasch. Ein Denkmal müsse dennoch mit Leben erfüllt werden können. Wenn Architektur nicht zur Diskussion anrege, müsse man sich fragen, ob es dann gut war, was man gemacht hat, so Rubasch. Einer der Höhepunkte der Architekturtage ist der Vortrag der Autorin Ute Woltron zum Thema: “Arbeiten und Leben in gewachsener Struktur unter Berücksichtigung von Landschaft und Natur“. „Ute Woltran beschäftigt sich vielfältig mit der Thematik und vermittelt diese Lebensphilosophie“, erklärt Schütz.

Interview: Alt und Neu mit Material der Region verbunden

Stiftskämmerer Markus Rubasch berichtet über die Umbauarbeiten im Stift Schlägl. „Ein Denkmal muss mit Leben erfüllt werden können“

Was waren die Aufgaben?
Wir wollten den Verwaltungsbereich aus dem Stift herausbringen, um mehr barrierefreie Räume für unsere älteren Mitbrüder zu schaffen. Dazu bot sich die alte Hoftaverne gut an. Weiters die Neugestaltung der Pforte, des Andachtsraumes und der Brauerei im Hinblick auf vermehrten Besucherstrom bei der Landesgartenschau.

Warum bekam das Architekturbüro Arkade den Auftrag?
Es gab schon vorher gute Kontakte. Entscheidend war, dass das Team um Josef Schütz in einem gegenseitigen wertschätzenden Diskussionsprozess, ein durchgängiges Konzept geliefert hat, wie man alt und neu gut verbinden kann.

„Raum macht Klima“- wurden die Ansprüche erfüllt?
Der Umbau in der Brauerei entspricht den technischen Anforderungen. Gesamtgesehen sind die neugeschaffenen Räume offen und hell. Man kann sich wohlfühlen. Auch nachhaltige Baumaterialien aus der Region wurden eingesetzt. Die Hoftaverne wurde rücksichtsvoll saniert und helle, sonnendurchflutete Büroräume geschaffen, wo man sich wohlfühlt. Die neue Rampe aus Mühlviertler Granit mit Pforte und Klosterladen wirkt einladend und wir sind näher beim Besucher. Der neue Andachtsraum ist gelungen und hat seine besondere Wirkung. Die Brauerei wurde nach neuen Richtlinien umgebaut. Auch im Hinblick auf den vermehrten Besucherstrom bei der Gartenbauausstellung. Unsere Produkte können besser vermarktet werden.

Gab es wegen der Umbauarbeiten auch bedenken?
Ja natürlich. Bei Umbauarbeiten an so einem 800-jährigen historischen Gebäude muss man  verantwortungsvoll umgehen. Ein Denkmal muss aber auch mit Leben erfüllt werden können. Jede Zeit hat seine Epoche. Wir haben vieles verbessert. Wenn Architektur nicht zur Diskussion anregt, muss man sich fragen, ob es gut war, was man gemacht hat.

Zur Sache

Im Rahmen der österreichischen Architekturtage und der OÖ Landesgartenschau findet am Donnerstag, 23. Mai, der 21. Architekturfrühling zum Thema “Raum macht Klima" in Aigen-Schlägl statt.

Programm am 23. Mai
10 Uhr – Treffpunkt: Bioschule Schlägl Schaubergstraße 2, 4160 Aigen-Schlägl
Führung durch die OÖ Landesgartenschau “Bio Garten Eden”
mit Tobias Micke von ST raum a Landschaftsarchitektur, Berlin
und Christoph Hauser von raum-planA, Vöcklabruck
13 Uhr – Treffpunkt: Stiftspforte
Rundgang “800 Jahre Stift Schlägl”
Besichtigung und Führung durch die Um- und Zubauten des Stiftes: Taverne, Stiftspforte, Andachtsraum, Ausstellungen etc.
sowie durch die Um- und Zubauten der Stiftsbrauerei: Besucherbereich, Verkostungskeller etc.
mit Markus Rubasch, Stift Schlägl
19 Uhr – Treffpunkt: Foyer Bioschule Schlägl Empfang und Begrüßung durch Josef Schütz, Vortrag von Ute Woltron, Ternitz NÖ zum Thema: “Arbeiten und Leben in gewachsener Struktur unter Berücksichtigung von Landschaft und Natur”
Sichtbar! Ausstellung 23. bis 25. Mai
Präsentation ausgewählter oö. Architekturbüros und Projekte zum Thema “Raum macht Klima”
Musikalische Umrahmung: o-Brass, St. Oswald

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