Bürger kämpfen für Kirche
Jetzt entscheidet der Papst: Wird das Gotteshaus Neulerchenfeld verschenkt?
(ah). Für den Neulerchenfelder Gerd Grün stellt sich die Frage, nach dem Warum: „Uns wurde bis heute kein Grund genannt, wieso unsere Kirche an die Serbisch-Orthodoxen verschenkt werden soll!“
Den Wunsch von Kardinal Schönborn nach einer vierten Kirche für die 93.000 Mitglieder der serbisch-orthodoxen Gemeinde kann Grün nicht nachvollziehen: „Was hat die Not anderer Christen mit Neulerchenfeld zu tun?“
Maria Namen als Ausweiche
Sollte sich Schönborn durchsetzen, müssten sich die Pfarrmitglieder künftig in der benachbarten Kirche Maria Namen zum Gottesdienst einfinden. Für Gerd Grün undenkbar: „Seit 40 Jahren besuche ich die Kirche Neulerchenfeld, sie ist mein Zuhause!“
Einspruch gegen die Veräußerung hat die Pfarre bereits eingehoben: Die oberste Instanz der katholischen Kirche im Vatikan soll über die Zukunft des Gotteshauses entscheiden. Pfarrer Tadeusz Cichon: „Bis Ende September wird die Entscheidung gefällt – dies ist unsere letzte Hoffnung.“
Rom befürwortet Übergaben
„Gratis“ wäre das Gotteshaus für die serbisch-orthodoxe Gemeinde aber trotz Schenkung nicht: Der Umbau würde laut Cichon rund eine Million Euro verschlingen. „Die Bänke und der Kreuzweg müssten weg, ebenso die Orgel und das Kreuzigungsbild hinter dem Altar.“
Nun ist Rom am Zug, um über die Zukunft der Kirche zu entscheiden. Was die Neulerchenfelder aber wenig freuen wird: In der letzten Ausgabe der Vatikan-Zeitung wurde die Übergabe von katholischen Kirchen an Orthodoxe gelobt. Dies „sei eine wichtige Geste, um die Gemeinschaft zwischen den Kirchen zu entwickeln“.
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