E-Autos: Pioniere auf den Straßen
Projekte in Marchtrenk und Thalheim widmen sich ganz der umweltfreundlichen E-Technologie.
BEZIRK. Mit Strom fahren liegt im Trend: Fahrzeuge mit Hybridantrieb gewinnen zunehmend an Breitenwirksamkeit. In Österreich waren zum Stichtag 31. Jänner 2015 13.077 Fahrzeuge mit Hybridmotoren unterwegs. Einen Schritt weiter ging Umwelt-Landesrat Rudi Anschober im Jahr 2010, als er ein Ziel von 20.000 Elektroautos in Oberösterreich bis zum Jahr 2020 ausgab. Sieht man sich die Zahlen für 2015 an, – österreichweit gibt es derzeit 3484 E-Autos – wird man das Ziel wohl doch verfehlen.
Einer, der den Schritt gewagt hat, ist Johann Haslinger. Der Edter Geschäftsführer eines Taxiunternehmens hat im Jänner das erste E-Taxi in ganz Oberösterreich in Betrieb genommen. "Das Tesla-Taxi ist mittlerweile unser Zugpferd – jeder will damit fahren", so Haslinger. Bei 80.000 gefahrenen Kilometern jährlich würde sich das E-Taxi finanziell rentieren: "Obwohl die Anschaffung des Tesla-Taxis teuer war, fallen Treibstoff- und Ölkosten sowie der Getriebewechsel völlig weg", berichtet Haslinger.
Auch in Marchtrenk hat man sich dem Elektro-Antrieb verschrieben. Der Verein "Mobiles Marchtrenk" hat sich zum Ziel gesetzt, den Individualverkehr in der Gemeinde mittels Carsharing als Ersatz für das Zweit- oder Drittauto zu verbessern. Das Projekt befindet sich in der Finalphase, das Interesse der Marchtrenker ist vorhanden. "Wir starten mit einem Elektroauto im April und wollen in der Endphase dann insgesamt drei Elektroautos in der Gemeinde stationiert haben", erklärt Heinrich Richter, Initiator von "Mobiles Marchtrenk".
In Thalheim ist seit November 2014 ein "Essen auf Rädern"-Service unterwegs. Sieben Tage die Woche werden Menschen mit dem Elektro-Auto der Gemeinde mit warmem Essen beliefert. Diesen Schwerpunkt setzte der Verein "Thalheim ist Mobil". Weitere Ziele sind ein E-Carsharing-System für 2015 und längerfristig eine E-Tankstelle in jedem Ortsteil.
In den Bezirken Wels und Wels-Land sind laut e-tankstellen-finder.com 30 E-Tankstellen zu finden. Viele dieser Tankstellen sind laut Tesla-Taxi-Besitzer Johann Haslinger aufgrund geringer Leistung nur für Elektrofahr- und Motorräder geeignet. "Für Vielfahrer ist die geringe Dichte an leistungsstarken E-Tankstellen ein größeres Problem", so Haslinger. Dieser Umstand könnte auch ein Hindernis für den Massen-Individualverkehr sein. Heinrich Richter steht diesem Problem gelassen gegenüber: "Beim Carsharing ist das nicht so dramatisch, da genug Ladezeiten zwischen den Fahrten sind. Je mehr E-Autos verkauft werden, desto größer wird die Zahl an E-Tankstellen werden. Das ist eine stete Entwicklung."
Weitere Infos finden Sie auch unter www.mobilesmarchtrenk.at.
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