Mythos Puch: Der Beginn einer großen Geschichte
Es war eine einzigartige Veranstaltung, die die Geschichte von mehr als 110 Jahren Automobilbau in der Steiermark umfasste - und der Beginn einer größeren Idee, das "forum Albersdorf" als Denkfabrik für Mobilität in der Steiermark zu etablieren...
Mitte September war ein weites Mal „Mythos Puch“ in der Oststeiermark durchgeführt worden. Diesmal etwas größer und auf zwei Tage angelegt. Am Freitag, dem 18.9. fand ein Themenabend statt, bei dem man im Gemeindezentrum von Albersdorf-Prebuch einiges zum Thema Handwerk und Volkskultur in der technischen Welt zu erfahren war. Lisl Mesicek, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen, referierte dabei über das Thema „Historische Fahrzeuge als Kulturgut“ und der Kulturwissenschaftler Matthias Marschik präsentierte, erstmals in Österreich, das Buch „Autos, Helden, Mythen“, ein packendes Sachbuch über die Kulturgeschichte des Automobils in Österreich.
„Mythos Puch ist eine einzigartige Verknüpfung von Technikgeschichte, Industrie und Handwerk.“
Bgm. Robert Schmierdorfer, Albersdorf-Prebuch
"Es heißt schon etwas, wenn hier bei uns eine erstmalige Buchpräsentation stattfindet", sagte der Albersdorfer Bürgermeister Robert Schmierdorfer stolz, "fünf Wochen, bevor das Buch in Wien der Öffentlichkeit gezeigt wird." Kaum eine Erfindung habe unser Leben so verändert wie das Automobil, erzählte der Autor Marschik, "das betrifft die Menschen als Nutznießer (oder Opfer) der Mobilität ebenso wie die Gemeinde Albersdorf, wo sich sehr viele Betriebe aus der Autoindustrie angesiedelt haben“.
110 Jahre Autogeschichte zum Angreifen
Ein Festtag für viele Fans und Schaulustige war dann der darauf folgende „Tag der Ausstellung“. Dazu wurde am 19. September in einer regionalen Halle des ASZ (Abfall-Sammel-Zentrum) Albersdorf eine „Straße des 20. Jahrhunderts“ eingerichtet. Das bedeutete, mit einer Serie von Originalfahrzeugen wurden 100 Jahre Automobilgeschichte quasi in einem gemeinsamen Parkdeck gezeigt.
Das begann mit dem Albl Phönix von 1902, dem ältesten fahrbereiten Auto in Österreich (!) – der Besitzer wohnt übrigens im nur wenige Kilometer entfernten Laßnitzthal – führte in der Mitte des Jahrhunderts über Morris Minor 1000 und Citroen Deesse bis in die Gegenwart zu Tesla S und vor allem dem bisher kaum gezeigten Concept Car "Aerolight MILA" von Magna aus dem Jahr 2012. Das Johann Puch Museum Graz trug einen Meilenstein der Geschichte bei, die originale Nummer 9 der ersten Produktion des Puch G und der Magna Betrieb "S-Tec" mit Sitz in Albersdorf, der als Restaurationsunternehmen von Magna die alten Puch-Schätze wiederherstellt und gleichermaßen die "Seele von Puch" verwaltet, war ebenfalls mit ein paar Gustostückerl vertreten.
„Mythos Puch“ als Beginn vom „forum Albersdorf“
Es war eine Reise in die Vergangenheit mit Exponaten, die einen Blick auf die Zukunft erhaschen ließen. Neben dem MILA war dies zweifellos der "Fiat Lux" vom Kunstforum "focus Freiberg", ein von künstlicher Intelligenz gesteuertes Modellauto mit durchaus eigenwilliger Persönlichkeit. Weitere Projektpartner waren die Energieregion Weiz-Gleisdorf, die mit ihren Projekten „Social-e-drive“ und „Regionaler Köstlichkeiten“ vertreten waren, und vor allem die vielen leidenschaftlichen Sammler und Autobegeisterte, die „Mythos Puch“ mit Leben erfüllten.
Für den Albersdorfer Bürgermeister Schmierdorfer als Veranstalter und den Konzeptkünstler Martin Krusche als Initiator war das Event der „Beginn von etwas Größerem“, der Marke „forum Albersdorf“ als Denkfabrik für Mobilität in all ihren Facetten mitten im steirischen Automobilcluster. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt …
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