Messerstecherei am Bahnhof: Mädel droht lange Haft
16-Jährige steht am Donnerstag vor dem Kadi.
ST. PÖLTEN (red). Es ist neben einer Massenschlägerei zwischen Tschetschenen und Afghanen im vergangenen Dezember wohl einer der Fälle, der für die Installation eines Wachzimmers am St. Pöltner Hauptbahnhof ausschlaggebend war: Der Bahnhof war wenige Tage eine Schutzzone, als es am 18. Februar gegen 7.30 Uhr zwischen zwei tschetschenischen Mädchen zu einem Streit kam.
Eine 16-Jährige attackierte ihre gleichaltrige Freundin mit einem Messer, woraufhin die ebenfalls 16-jährige Schülerin verletzt ins Spital gebracht werden musste. Dort wurde aber rasch Entwarnung gegeben: Das Opfer ist außer Lebensgefahr, hieß es nur kurze Zeit nach der Tat, nach der die Angreiferin zunächst die Flucht ergriff.
Anklage: Mordversuch
Kurze Zeit später stellte sich die Schülerin aber selbst der Polizei. Sie wurde in Untersuchungshaft genommen und in die Justizanstalt Krems eingeliefert. Das Messer soll das Mädchen nicht extra für die Tat eingesteckt gehabt haben, sondern immer mit sich führen. Bei dem Streit soll es um einen Burschen gegangen sein, wie viele Medien berichteten. Die Staatsanwaltschaft wollte die Meldungen aber nicht kommentieren.
Die für Donnerstag angesetzte Verhandlung am Landesgericht in St. Pölten wird nun Licht in den Fall bringen. In einem Jugend-Geschworenenverfahren unter dem Vorsitz von Jugendrichter Markus Grünberger muss sich die 16-jährige Schülerin wegen Mordversuchs verantworten. Strafandrohung laut Landesgericht: ein bis 15 Jahre.
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