Mut zu neuen Schritten „Fürchtet euch nicht!“

Die 13 Pfarren und die kirchlichen Einrichtungen des Dekanates Gmunden haben über ein Jahr lang gemeinsam über die Zukunft von Kirche in der Region beraten. | Foto: Dekanatsprozess
  • Die 13 Pfarren und die kirchlichen Einrichtungen des Dekanates Gmunden haben über ein Jahr lang gemeinsam über die Zukunft von Kirche in der Region beraten.
  • Foto: Dekanatsprozess
  • hochgeladen von Klaus Autengruber

Dekanatsprozess Gmunden 2014/2015 und seine Ergebnisse über die Zukunft von Kirche in der Region.

Man kann über die rückläufigen Kirchenbesucherzahlen, den Priestermangel, und das mangelnde Interesse an Kirche entweder jammern, oder Personen denen das Evangelium, die Freude am Reich Gottes, und die Hinwendung zum Menschen wichtig sind, setzen Initiativen und erarbeiten, wie Kirche in der heutigen Zeit lebendig sein kann.
Das Dekanat Gmunden hat sich für den zweiten Weg entschieden und sich auf Einladung von Dechant Franz Starlinger auf einen gemeinsamen Dekanatsprozess eingelassen. Aus allen Pfarren und kirchlichen Einrichtungen sind Vertreterinnen und Vertreter zusammen gekommen, um miteinander erste Schritte für eine zeitgemäße Form der Leitung und der Verkündigung, eine offene und menschenfreundliche Kirche zu beraten und auszuprobieren.

13 Pfarren streben ein gemeinsames Ergebnis an

Zunächst wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die das Programm und Procedere des Dekanatsprozesses miteinander erarbeitet. Begleitet wurde der Prozess in sehr professioneller Weise von Maria Dürnberger und Christoph Burgstaller, die von der Diözese zur Moderation entsandt wurden. Ein Signal, dass auch die Verantwortlichen der Diözese Linz daran interessiert sind, dass Kirche lebendig ist, lebendig bleibt oder wieder lebendig wird.
Im Jänner 2014 fand eine zweitägige Klausur in Traunkirchen statt. Von Seiten der dreizehn Pfarren des Dekanates – in alphabetischer Reihenfolge Altmünster, Gmunden-Ort, Gmunden-Stadt, Gschwandt, Laakirchen, Lindach, Neukirchen, Ohlsdorf, Pinsdorf, Roitham, Steyrermühl, Traunkirchen und Wimsbach – sowie der kirchlichen Einrichtungen war es den Vertreterinnen und Vertretern ein Anliegen Sorgen und Nöte der Menschen heute ernst zu nehmen und zu den drängendsten Anliegen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Aus dieser Startklausur haben sich sechs Arbeitsgruppen ergeben: Leitung, Liturgie, Jugend, Vernetzung untereinander, Offen-Sein für Suchende und der eigene Glaube als Sauerteig für die Pfarre. Jede dieser Arbeitsgruppen hat sich mehrmals getroffen. Erste Ergebnisse der Überlegungen wurden bei einer Kurzklausur im September präsentiert und im November mit den Pfarrgemeinderäten in den drei Seelsorgeräumen des Dekanates (Altmünster, Gmunden und Laakirchen) diskutiert. Die daraus resultierenden Schlussdokumente der Arbeitsgruppen wurden bei der Abschlussklausur des Dekanatsprozesses am 27. und 28. Februar 2015 in Traunkirchen beraten und dabei noch einmal teils heftig diskutiert.
Maria Dürnberger und Christoph Burgstaller waren bei den Diskussionen gefordert Formulierungen zu finden, die für alle stimmig waren. Bei der Abstimmung wurden schließlich alle sechs Schlussdokumente mit überwältigenden Mehrheiten angenommen. Auch der siebte Antrag: Einrichtung einer Betriebsseelsorge mit Sitz in der Pfarre Steyrermühl wurde einstimmig beschlossen.

Neue Zulassungsbestimmungen zur Weihe von Frauen und Männern?

Im Dekanat gibt es mittlerweile verschiedenste Leitungsmodelle, sodass im Schlussdokument u.a. die Bitte formuliert wurde, Zulassungsbestimmungen zur Weihe von Frauen und Männern neu zu überdenken. Außerdem gibt es den starken Wunsch Jugendliche einzuladen, und ihnen zu vermitteln dass es einen Platz für sie gibt, an dem sie einfach sein dürfen, so wie sie sind. Ohne ein Schielen auf mögliche Aufgaben, die sie übernehmen müssen. Wenn wir wirklich offen sind für "Menschen, die auf der Suche sind", müssen wir uns als Kirche mit ihnen gemeinsam auf den Weg machen. Wir haben keine fertigen Rezepte, aber wir haben die Botschaft des Jesus von Nazareth, der jeden Menschen ernst nimmt und angenommen hat. Ohne nach seiner Herkunft, seinen finanziellen Mitteln, oder seiner Rechtschaffenheit zu fragen.
Den Abschluss des Dekanatsprozesses, der nach knapp 14 Monaten an sein vorläufiges Ende gekommen ist, bildete eine von Dechant Franz Starlinger geleitete Eucharistiefeier. Dabei konnten einige der Teilnehmer ihre Dankbarkeit und ihre Bitten formulieren. Das Abschlusslied kann als Bestärkung und Auftrag für alle gesehen werden, die am Dekanatsprozess teilgenommen haben: „So geht denn hinaus ins Leben der Welt. Ihr wisst ja, ihr geht nicht allein. Dort wo ihr seid, soll Frieden sein. In Liebe lasst spüren mein Reich!“
Das ist wohl die große Hoffnung aller, die an diesem Prozess teilgenommen haben: Dass Kirche als Ort erfahrbar ist, wo Menschen Heimat finden und sich geliebt fühlen dürfen; weil es Einen gibt, der uns seine Liebe zugesagt hat. Und das für immer.

Anzeige
0:47
0:47

Tipp OÖ Versicherungsmakler
Auch privat vorsorgen: Bei Unfall gut versichert

Ein Ausrutscher bei der Bergtour, ein Sturz vom Obstbaum, ein Bänderriss beim Tennis – rund 800.000 Unfälle enden jährlich im Krankenhaus. Hat ein Unfall bleibende gesundheitliche Schäden oder gar eine schwere Behinderung zur Folge, ist eine private Unfallversicherung unverzichtbar. Denn die gesetzliche Versicherung leistet nur bei Arbeitsunfällen und Unfällen auf dem Weg von und zur Arbeit. Was zahlt der Versicherer?Liegt innerhalb eines Jahres nach dem Unfall bleibende Invalidität vor, zahlt...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk Salzkammergut

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.