Salzburg rangiert bei Einkommen an vorletzter Stelle
SALZBURG (lg). Salzburgs Arbeitnehmer liegen bei den Einkommen im Bundesländer-Vergleich nur an vorletzter Stelle. Die Nettolöhne sind seit zehn Jahren festgefahren – 2014 mit Berücksichtigung der Teuerung sogar gesunken.
1.412 Euro netto pro Monat hat ein Salzburger Arbeitnehmer im zuletzt berechneten Wirtschaftsjahr 2014 durchschnittlich verdient. Das liegt 80 Euro unter dem österreichweiten Schnitt. Seit dem Jahr 2004 sind die Einkommen um fast ein Prozent gesunken, während die Wirtschaftsleistung in unserem Bundesland um 40 Prozent gestiegen ist.
Viele ohne ganzjährige Beschäftigung
„Salzburg ist ein Hochpreisland, gleichzeitig aber ein Niedriglohn-Land. Der Grund dafür liegt in der Wirtschaftsstruktur Salzburgs mit einem überproportional hohen Anteil des Dienstleistungssektors und hier insbesondere des Tourismus. Das bedeutet viele Arbeitsplätze ohne ganzjährige Beschäftigung", betont AK-Präsident Siegfried Pichler.
„In der Tourismusbranche arbeiten zum Beispiel in Salzburg um 5,8 Prozentpunkte mehr Personen als im österreichischen Schnitt“, sagt AK-Einkommensexperte Florian Preisig. Gerade dort arbeitet rund ein Drittel aller Beschäftigten Teilzeit: 30,5 Prozent. Im Handel sind es sogar 35,4 Prozent. In der Produktion dagegen nur 14,4 Prozent. Selbst ohne Teilzeit-Beschäftigung liegt das mittlere Einkommen zum Beispiel im Tourismus bei nur zwei Dritteln vom Salzburger Durchschnitts-Netto. Von 280.000 Beschäftigten im Bundesland haben mittlerweile nur mehr knapp 50 Prozent (49,8) einen ganzjährigen Vollzeit-Job.
Einkommensschere zwischen Mann und Frau
Damit einher geht ein weiteres Ungleichgewicht - jenes zwischen Frauen und Männern. „Insgesamt beträgt der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern rund ein Drittel. Und selbst, wenn man die Teilzeit- und Saisonbeschäftigungen herausrechnet, bleibt noch immer ein Unterschied von mehr als einem Fünftel und das ist doch viel", betont Preisig.
Die Arbeiterkammer setzt nun auf die Wirkung der Steuerreform.
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