Bernhard Wolf – junger Schauspieler, künstlerischer Leiter, Autor …
Seine ersten Gehversuche auf den Brettern, die die Welt bedeuten, machte Bernhard Wolf bereits mit 10 Jahren auf der Dorfbühne in Bach. In seiner Heimatgemeinde spielte er im Stück „Der Joch“ von Franz Kranewitter mit und wurde von Claudia Lang gleich zum Mitspielen für die „Geierwally Freilichtspiele“ eingeladen. So spielte Wolf 1996 in „Schwabenkinder“ eine Hauptrolle und war von dort an ein festes Mitglied der Freilichtbühne Elbigenalp. Nach seiner Ausbildung zum Elektroniker besuchte er die Schauspielschule Sachers in Innsbruck. Bernhard Wolf war Ensemble-Mitglied des Tiroler Landestheaters. Seit 2007 ist er nun als freier Schauspieler auf vielen Bühnen und Sälen engagiert. Unter anderem war er 2008 in Telfs bei der Produktion „Shakespeares sämtliche Werke leicht gekürzt“ dabei, wo er Thomas Gassner kennen lernte. Seit dieser Zeit arbeiten sie in verschieden Produktionen zusammen. Gemeinsam schrieben die beiden Künstler auch den Kriminalroman „Sturm in den Bergen“, der im diesjährigen Sommer in Elbigenalp aufgeführt wird.
In einem Gespräch mit Reinhard Oberlohr bekommen die Leser nun mehr Hintergrundinformation aus dem Schauspielleben des jungen Künstlers Bernhard Wolf.
Was war bis dato deine herausforderndste Rolle und warum war sie so schwierig?
Da fallen mir einige Rollen ein. Bei „Koala Lumpur“ von David Lindemann musste ich meine Hemmschwelle mehrmals überwinden. Es war aber trotzdem eine der besten Arbeiten die ich gemacht habe. Im Stück „Der Watzmann ruft“ in der Burgenwelt Ehrenberg in Reutte musste ich singen und das ist nun wirklich nicht meine Stärke. Bei „Die Bibel-On Tour“ hatten wir nur sechs Wochen um das Stück zu schreiben und zu proben. Da waren wir alle an unseren psychischen und physischen Grenzen.
Im Stück „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ geben drei Männer auf der Bühne ihr Bestes, wie spielt es sich mit Unterhosen auf der Bühne?
Als wir das erste Mal mit der Feinripp-Unterwäsche auf der Bühne standen, hätten wir niemals gedacht, dass es zu unserem Markenzeichen wird. Bei „Shakespeares sämtliche Werke“ übernahm ich alle Frauenrollen und dachte mir, “ich in Unterhosen und Frauenkleidern, na toll! Hoffentlich kommt keiner aus dem Lechtal zusehen“. Sie kamen trotzdem und alle hatten großen Spaß, inklusive mir. Jetzt nennen wir sogar unsere Truppe „Feinripp-Ensemble“. Wir sind mit unserm aktuellen Stück „Die Bibel-On Tour“ eingeladen worden, in der Paulus Kirche in Innsbruck zu spielen, in Unterwäsche.
Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater, das bedeutet doch Stress?
Du spieltest unter anderem in „Minna von Barnhelm“, „Das Wintermärchen“, gastiertest anschließend in „Piaf“, „Playback Life“ und als Kostja in „Die Möwe“. Es wurden ja viele Stücke gespielt, wie kann sich ein Laie diese Aufgabe vorstellen?
In meinem Job gibt es sicher sehr stressige Zeiten, aber ich glaube die gibt es in jedem Beruf. Ich muss ja nicht am offenen Herzen operieren, sondern die Leute unterhalten. Wenn ich Glück habe, bewegt es die Menschen auf irgendeine Weise. Natürlich ist es schwierig sich in der Theaterszene zu behaupten, aber ich habe das unglaubliche Glück mit einer Arbeit, die ich wirklich liebe, Geld zu verdienen. Da vergisst man dann den Stress schnell wieder und genießt einfach die Bühne.
Und da gab es den ersten Kinofilm „1810 – für eine Handvoll Kaspressknödl“. Ein Film des Kabarettduos
"DIE SCHIENENTRÖSTER" alias Harald Haller & Daniel Lenz. Welche Aufgabe und Rolle hattest du in diesem Film?
Ich übernahm die Rolle des Speckseer, eine Persiflage von Josef Speckbacher. „Die Schienentröster“ gaben uns viel Freiraum, meine Kollegen und ich hatten wirklich Spaß bei der Produktion. Ich hab echt rum geblödelt und als es dann hieß, dass der Film es in die Kinos bzw. ins Fernsehen geschafft hat, war ich einerseits erfreut und andererseits verstört. Jetzt wird er sogar österreichweit laufen, unglaublich.
Wie geht es weiter, gibt es neue Ideen und Projekte?
Mit „Die Bibel-On Tour“ sind wir noch ein Weilchen unterwegs. Von September bis Jänner 2012 spiele ich wieder im Kellertheater und mit dem „Feinripp-Ensemble“ möchte wir 2012 Grimms Märchen in Angriff nehmen. Im Moment aber gehört meine ganze Aufmerksamkeit der Geierwally Freilichtbühne und „Sturm in den Bergen“.
Danke für dein Gespräch.
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