16,4 Prozent mehr Arbeitslose
In keinem anderen Bezirk Niederösterreichs wuchs die Arbeitslosigkeit derart stark an.
BEZIRK (mg). Eine schlechtere Nachricht hätte es zu Jahresbeginn für den Bezirk kaum geben können. In der Jahresbilanz 2014 vom Arbeitsmarktservice Niederösterreich liegt Lilienfeld an der Spitze beim Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Mit Jahresende waren 1.162 Personen als arbeitssuchend gemeldet, 463 Frauen und 699 Männer. Das bedeutet einen Anstieg innerhalb eines Jahres um 16,4 Prozent.
Wenige freie Stellen
Das Problem liegt in der vergleichsweise geringen Anzahl freier Stellen. Derzeit sind beim AMS Lilienfeld nur 61 freie Jobs gemeldet. "Wie gesagt, wir sind ein Dienstleister und können keine neuen Arbeitsplätze schaffen", bedauert Margareta Selch. Trotz aller Bemühungen der Geschäftsstellenleiterin und ihres Teams, auf Wirtschaftstreibende zuzugehen und über Förderungsmöglichkeiten zu informieren, bleibt die Zahl der offenen Stellen weiterhin überschaubar.
Nachteil für Ältere
Arbeitslose über 50 Jahre haben es besonders schwer, wieder eine Anstellung zu finden. Hier möchte Selch besonders gegenwirken: Das AMS entwickelte gemeinsam mit dem Land, der Wirtschafts- und der Arbeiterkammer das Projekt "Einstellungs-Sache 50+". Hierbei werden 50 Prozent der Lohnkosten bis zu sechs Monate lang übernommen. "Leider halten sich Vorurteile, ältere Arbeitnehmer wären häufig krank und zu teuer. Dabei wird übersehen, dass gerade diese Personen über jahrzehntelange Berufserfahrung und damit über einen unschätzbar wertvollen Vorteil verfügen."
Keine Besserung in Sicht
„Die angespannte Arbeitsmarktsituation wird sich leider auch im Jahr 2015 fortsetzen. Das wird vor allem jenen Personen zu schaffen machen, die es aus verschiedenen Gründen, wie gesundheitlichen Problemen, Alter oder geringer Ausbildung, schwer haben, im Berufsleben am Ball zu bleiben oder wieder Tritt zu fassen“, so der Ausblick von AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler auf das Jahr 2015. Das wirtschaftliche Klima in Österreich wird sich nur langsam verbessern und das Arbeitskräfteangebot deutlich stärker steigen als die Zahl der neuen Jobs in den NÖ Unternehmen.
Fast jeder Zehnte ohne Job
Das AMS rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden beiden Jahren jenseits der 9-Prozent-Marke liegen wird. Man rechnet mit jahresdurchschnittlich 57.500 Jobsuchenden und für 2016 mit etwa 61.500. Im Vergleich zum Hochkonjunkturjahr 2008 wird damit die Zahl der Arbeitslosen in Niederösterreich um rund 40 Prozent steigen. Den Vergleich aller NÖ-Bezirke finden Sie auf Seite 14.
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