Jetzt ist es fix: Mauerbacher Fußballmannschaften lösen sich auf
Bei der gestrigen Generalversammlung beschlossen die Mitglieder des USC Mauerbach die vorübergehende Auflösung von fünf Jugendmannschaften und der Kampfmannschaft. Nur die Kinder bis zu zehn Jahren können weiterhin regelmäßig in Mauerbach Fußball spielen.
MAUERBACH. Die Mitglieder des USC Mauerbach trafen sich gestern zum dritten Mal auf der Abschiedstour ihres Vereins. Im Hotel Marienhof in Unterkirchbach lud der Vorstand sie zu seiner letzten Generalversammlung.
Dort beschlossen die 35 anwesenden Mitglieder die vorübergehende Auflösung der Kampfmannschaft, der U23 und vier weiterer Jugendteams.
Zudem traten Obmann Gerald Schober und seine Stellvertreter Walter Klement und Helmut Gartner nicht mehr für ihre Ämter an. Dafür nannte Schober drei Gründe: "Die Enttäuschung, die Sinnlosigkeit und ich stehe dazu, was ich gesagt habe. Ich wollte hier Kinder und Jugendliche bestmöglich ausbilden. Mein Projekt ist mit der Bürgerbefragung gestorben. Mein Weg endet also hier."
"Der traurigste Tag in der Geschichte Mauerbachs"
Entsprechend gedrückt war die Stimmung bei der Generalversammlung. "Es sind schon einige Tränen geflossen. Doch wir können noch immer nicht glauben, was heute passiert ist. Wir sind schließlich mit dem Fußballverein aufgewachsen", sagte die Damen-Spielerin Rita Egger.
Auch Bürgermeister Peter Buchner (ÖVP) zeigte sich geschockt: "Mein Herz hängt an diesem Verein. Die Tage der Auflösung sind für mich die traurigsten in der Geschichte Mauerbachs." Er war der einzige anwesende Mauerbacher Politiker. "Da sieht man, wie wenig sich Andere für das Schicksal des Sports interessieren. Wir haben nun eine große Chance vergeben die Jugend in Mauerbach zu erhalten. So wird unser Ort immer mehr zum Altersheim", bedauert er.
Vorübergehende Verkleinerung soll Fortbestand ermöglichen
Der USC Mauerbach bleibt jedoch in verkleinerter Form bestehen. Zum neuen Obmann wurde der bisherige Jugendleiter Michael Eheim gewählt. Ihm zur Seite stehen nun Richard Slawik und seine Frau Heidemarie Eheim. Dafür mussten auch die Statuten geändert werden. "Wir haben keine neun Leute, die sich das antun wollen, zusammengebracht", sagt Eheim.
Bei der Abstimmung gab es drei Gegenstimmen und acht Enthaltungen. Manche Mitglieder bezweifeln, dass es sinnvoll sei, überhaupt weiterzumachen.
Drei Kinder-Mannschaften bis zu zehn Jahren werden nun weiterhin in Mauerbach trainieren und spielen. Am halben Feld des alten Sportplatzes ist das weiterhin möglich. Von jenen Mannschaften, die das ganze Feld benötigen, verbleiben nur die U17 und Damenmannschaft. Die Damenmannschaft spielt ihre Heimspiele künftig in Tulbing, die U17 absolviert ihre Trainings und Spiele in Gablitz.
Alle anderen Spieler und Teams müssen sich neue Vereine suchen. All ihre Spiele dieser Saison - die künftigen und schon absolvierten - werden mit 0:0 bewertet. Ihre Auflösung soll dem Verein, laut dem neuen Obmann Eheim, bis zu 6.000 Euro Strafe kosten.
Nächste Woche in den Bezirksblättern:
Der neue Vorstand Michael Eheim im Interview: Wie soll und kann es nun mit dem USC Mauerbach weitergehen?
ZUM NACHLESEN:
Das letzte Heimspiel in Mauerbach
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