170 Kilometer rund um den Montblanc
Der Extremläufer Fred Zitzenbacher stellte sich der Herausforderung seines Lebens beim Ultra Trail du Mont Blanc.
SCHWARZACH/CHAMONIX (aho). 170 Kilometer Laufstrecke mit knapp 10.000 Höhenmetern bezwang der Schwarzacher Ultraläufer Fred Zitzenbacher beim diesjährigen Ultra Trail du Mont Blanc. Die Strecke mit Start und Ziel in Chamonix führte über Frankreich, Italien und die Schweiz rund um das Mont Blanc-Massiv. Fünf Pässe auf über 2.000 Metern galt es dabei zu absolvieren.
Qualifikation war ein notwendiges Training
"Der UTMB ist die inoffizielle Weltmeisterschaft der Ultraläufer, vergleichbar mit dem Hawaii-Ironman für Triathleten", erklärt Zitzenbacher. Unter etwa 6.000 Bewerbern, die allesamt erst die Qualifikation überstehen mussten, wurden 2400 Athleten ausgelost. Nach zwei Jahren Los-Pech durfte Zitzenbacher mit seinem Laufpartner Richard Pirngruber diesmal antreten: "Im Nachhinein bin ich froh, dass wir zwei Jahre warten und jährlich die Qualifikation absolvieren mussten. Ohne dieses Training wären wir vielleicht gar nicht ins Ziel gekommen", sagt der Extremsportler.
2015 wurde aufgrund von Sperren und Murenabgängen die längste Strecke mit den meisten Höhenmetern in der Geschichte des UTMB gelaufen. Deshalb erhöhten die Verantwortlichen die Zeitvorgabe von üblicherweise 46 auf 47 Stunden. Zuvor sind Zitzenbacher und Pirngruber noch keine derart intensive Strecke gelaufen. "Unser längster Bewerb in der Qualifikation lag bei 111 Kilometern und 5.000 Höhenmetern", sagt Zitzenbacher und ergänzt: "Du weißt zwar ungefähr was dich erwartet, aber ein Rennen dieser Größenordnung ist immer eine große Unbekannte."
Arge Halluzinationen
Trotz der intensiven Vorbereitung stießen die Athleten in der zweiten Nacht ohne Schlaf an ihre Grenzen: "Durch die ewig lange, monotone Schrittabfolge beginnt man irgendwann zu halluzinieren. Ich dachte, dass ich vom St. Johanner Untermarkt in den Obermarkt hinauf gehe – als ich zur Seite blickte und die steilen Felswände anstatt der Straßenlaternen sah, realisierte ich erst wieder, dass wir uns mitten im Hochgebirge befanden." Deshalb musste nach etwa 33 Stunden ein erster kurzer Power-Nap her. Nach 43:40 Stunden erreichten beide das langersehnte Ziel – mehr als 1000 Sportler schieden hingegen vorzeitig aus. "Obwohl hier nur Top-Athleten antreten, liegt die Ausfallquote bei knapp 50 Prozent", unterstreicht Zitzenbacher die Härte dieses Bewerbs.
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