Erste Schweine auf dem Melcherhof in Grafenstein eingetroffen

- Willimine van Ee mit den ersten drei Ankömmlingen auf dem Melcherhof
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Gnadenhof in Grafenstein nimmt sich der Hälfte der Schweine jenes Mannes an, der einige vor Ostern auf dem Dobratsch ausgesetzt hat. Gestern sind erst drei Säue angekommen, in Liebenfels waren 18 ausgebüchst.
GRAFENSTEIN (vp). Vor Ostern wurden bekanntlich 21 Hängebauchschweine von ihrem Besitzer auf dem Dobratsch ausgesetzt, weil er keine Unterbringungsmöglichkeit mehr hatte und sie vor der Schlachtung retten wollte. Die Anrainer hätten sich über das laute Gegrunze beschwert. Der Mann besitzt allerdings seinen Angaben nach weitere 21 Schweine. "Angefangen hat alles mit drei Schweinen vor fünf Jahren. Doch die haben sich zügig vermehrt", sagt er.
Warten auf Gehege in Ludmannsdorf
Die "Dobratsch-Schweine" werden mittlerweile vom Villacher Tierschutzverein betreut, sind in Duel bei Villach untergebracht bis ein Gehege in Ludmannsdorf fertig ist. Von dort aus sollen sie an Tierliebhaber vermittelt werden.
Schweine in Liebenfels entlaufen
Weitere 21 Schweine waren noch auf dem Hof in Liebensfels und müssen dort weg. Der Gnadenhof Melcherhof vom Verein für Tier- und Naturschutz in Österreich hat sich bereiterklärt, sie in Grafenstein aufzunehmen. Gestern, Donnerstag, am Vormittag hätten sie ankommen sollen. Allerdings reisten nur drei Säue an. Der Besitzer erklärte: "Die anderen Schweine sind mir heute ausgebüchst." Eigentümer und Nachbarn hätten die Tiere nicht akzeptiert, weshalb Liebenfels schon sein vierter Standort gewesen sei.
Angeblich waren die Schweine aber schon länger unterwegs. Zwei Eber machten besonders viele Probleme, einer griff sogar ein Hausschwein in einem Stall an. Gestern mussten sie von zwei Jägern erschossen werden. Die anderen Hängebauchschweine dürften von allein ins Gehege zurückgekehrt sein.
Quarantäne mindestens ein Monat
"Jetzt müssen wir die Schweine herbringen", sagt Melcherhof-Leiterin Willemine van Ee. Das wird vermutlich am Wochenende unter Mithilfe der Feuerwehr passieren. Van Ee schildert die weitere Vorgangsweise: "Sie werden getrennt, untersucht, die aktiven Eber kastriert. Wir müssen auch noch schauen, was da noch auf die Welt kommt. Denn angeblich sind einige Säue trächtig."
Mindestens ein Monat werden die Schweine in Quarantäne gehalten werden müssen, um Seuchen oder Parasitenbefall auszuschließen.
Spenden und Patenschaften notwendig
Warum sich der Melcherhof der Schweine annimmt? Van Ee: "Wir haben jahrelange Erfahrung und es sind schon 16 Hängebauch- und Hausschweine bei uns untergebracht. Wie ein Tierheim für Haustiere, sind wir eben für Nutztiere geeignet. Und wer soll sich sonst um die Schweine kümmern?"
Wichtig für den Melcherhof sind jetzt Spenden in jeglicher Form, denn alleine die Kastration der Eber wird viel kosten. Man freut sich über Geld- oder Futterspenden, besonders über Tierpatenschaften.
Bildung auf dem Melcherhof
Auf dem Hof sind weiters ein Lama, Ziegen, Schafe, Pferde und Ponys, Esel, Kaninchen und bald auch Meerschweinchen untergebracht. Im Rahmen von Bildungsprojekten - es kommen etwa regelmäßig Schulen auf den Hof - wird den Kindern ein Verständnis für Tier und Natur vermittelt. Es ist auch geplant, eine Art Nachmittagsbetreuung für Kinder auf dem Hof einzurichten.
Melcherhof - Infos:
www.tierundnaturschutz.at
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Willemine van Ee: 0664/34 522 15
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