Kurt Gaßner nach 20 Jahren als SP-Bezirkschef abgelöst

Die neue Führungsspitze der Bezirks-SP: Marianne Gusenbauer-Jäger, Thomas Punkenhofer, Sabine Schatz (Frauenvorsitzende), Gerti Jahn
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  • hochgeladen von Michael Köck

MAUTHAUSEN. Alles neu bei der Bezirks-SP: Nationalrat Kurt Gaßner, seit 20 Jahren Chef der Roten im Bezirk, wurde am Freitag, 25. Jänner, bei der SP-Bezirkskonferenz im Donausaal abgelöst. Mauthausens Ortschef Thomas Punkenhofer (37) folgt dem bald 65-jährigen Gaßner nach. Punkenhofer wurde mit knapp 93 Prozent der Stimmen gewählt. Seine Stellvertreter sind Gerti Jahn, Marianne Gusenbauer-Jäger und bis Herbst Kurt Gaßner, der bis dahin noch im Nationalrat bleibt. Marianne Gusenbauer-Jäger wird SP-Spitzenkandidatin für den Nationalrat.

Nur 68 Prozent für Gusenbauer-Jäger
Die Schwertberger Bürgermeisterin wurde allerdings nur von 68 Prozent der Delegierten als Nationalrats-Kandidatin gewählt. SP-Landtagsklubchefin Gerti Jahn gab nach acht Jahren den Frauenvorsitz an Sabine Schatz aus Ried ab, Jahn bleibt aber Stellvertreterin. Neue SP-Bildungschefin ist eine Neueinsteigerin: Die Schulleiterin der VS Perg, Elisabeth Löger (59). SP-Bauernchef bleibt Leopold Enengl. Neuer Vorsitzender im Gemeindevertreter-Verband ist St. Georgens Ortschef Erich Wahl.

Viktor-Adler-Plakette an fünf SP-Mitglieder
Fünf langjährige SP-Mitglieder erhielten mit der Viktor-Adler-Plakette die höchste Auszeichnung der Sozialdemokratie. Beatrix Kolar aus Mauthausen, die jahrelang im Gemeinderat war und die Geschicke der Kinderfreunde-Ortsgruppe leitete. Eckhard Oberklammer, ehemaliger Ortsparteivorsitzender von Mauthausen, der auch heute noch als Kontrollorgan bei Partei und Pensionistenverband im Einsatz ist. Auch die langjährigen Perger Gemeinderäte Werner Krückl und Franz Kunse wurden ausgezeichnet. Zudem erhielt Kurt Gaßner die Viktor-Adler-Plakette.

Gesamte SP-Spitze vertreten
Fast die gesamte SP-Spitze von Oberösterreich war erschienen: Neben SP-Landeschef Josef Ackerl nahmen auch Gesundheitsminister Alois Stöger, Landesrat Reinhard Entholzer und SP-Landtagsklubchefin Gerti Jahn im mit 350 Gästen gut gefüllten Donausaal Platz.

Statements von Thomas Punkenhofer, Marianne Gusenbauer-Jäger und Kurt Gaßner

Neuer SP-Bezirkschef Thomas Punkenhofer: "Ein emotionaler Zeitpunkt und eine große Ehre für mich. Kurt Gaßner ist wegen seiner Bürgernähe eines meiner großen Vorbilder. Er hat den Menschen geholfen, auch wenn es nur ein Ast war, der auf der Straße gelegen ist oder ein Kanaldeckel gescheppert hat. Als erstes möchte ich ein antifaschistisches Bekenntnis abgeben. Intoleranz, Gier und Armut dürfen in Zukunft bei uns keine Chance haben. ÖVP und FPÖ sind keine Feinde, es geht um die Inhalte. Mein Gegner ist die Armut und die Gier."

Nationalratskandidatin Marianne Gusenbauer-Jäger: "Wir werden auch intern um weitere Stimmen kämpfen und durch unsere Arbeit überzeugen. Es liegt mir am Herzen, den Bezirk so leben zu lassen, wie er ist. Wir brauchen gut bezahlte Arbeitsplätze, damit wir die Jugend nicht aus dem Bezirk verlieren. Auch das Thema Ärztenotdienst werden wir stark angehen. Wir dürfen uns die ärztliche Versorgung nicht nehmen lassen. Es kann nicht sein, dass für 50.000 Menschen nur ein Arzt da ist."

Interview mit Kurt Gaßner

BezirksRundschau: Werden Sie ab Herbst im Garten aus Langeweile Gemüse anpflanzen?

Kurt Gaßner: Ich habe so viele Zeitgutschriften gegenüber meiner Familie einzulösen. Zum einen sind da meine Enkerl Leonhard (3 Monate), Emilia (1 Jahr) und Magdalena (3 Jahre). Zum anderen hat auch meine Frau noch einiges mit mir vor. Wir wollen uns Skandinavien ansehen und wieder nach Kuba. Dort sind die Leute arm. Du lernst, wie man glücklich sein kann, auch wenn du wenig hast.

Was war Ihr größter politischer Erfolg?
Als wir vor rund 25 Jahren in Schwertberg das erste Betreubare Wohnen in ganz Österreich eingeführt haben und mit der mobilen Betreuung im Bezirk begonnen haben. Damit die Leute dort alt werden können, wo sie gelebt haben.

Was war für Sie die schlimmste Niederlage?
Als mir beim Hochwasser 2002 unterstellt wurde, ich hätte die Arbeit der Feuerwehr kritisiert. Das hat mich massiv getroffen. Das kam einem Rufmord nahe und ich hätte nicht geglaubt, dass das in der Politik möglich ist.

Was geben Sie Ihren Nachfolgern Thomas Punkenhofer und Marianne Gusenbauer mit auf den Weg?
Ein Trost für Marianne Gusenbauer: Ich hatte bei meiner ersten Wahl als Bezirkschef auch genau 68 Prozent. Sie wird noch einige Funktionäre überzeugen müssen. Die neue Spitze muss versuchen, innerhalb der Partei Geschlossenheit zu erreichen und zu erhalten. In dieser Funktion gibt es auch keine Ausrede, es ist ein beinharter Job. Man tut es für die Leute und deren Anliegen.

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