Weiterhin angespannte Arbeitsmarktsituation im Bezirk Gmünd
Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 9,3% deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 8,2%.
GMÜND. Der Trend der letzten Monate mit steigendem Arbeitskräftepotenzial, weiter zunehmender (Aktiv)Beschäftigung aber auch steigender Arbeitslosigkeit setzt sich fort. „Das Angebot an Arbeitskräften steigt stärker als das gesamte Volumen an Arbeit in den Betrieben. Das Beschäftigungsplus verdankt sich also vielfach steigender Teilzeitarbeit. Für uns heißt es, das Angebot an Vakanzen, egal welches Beschäftigungsausmaß in Kooperation mit den Unternehmen in unser Stellenangebot einzuspeisen“, erklärt der Leiter des Arbeitsmarktservice Gmünd, Gerhard Ableidinger.
Im vergangenen Monat ist die Saisonarbeitslosigkeit im Bezirk Gmünd nochmals zurückgegangen, ein Großteil der Einstellversprechen wurden im abgelaufenen Monat eingelöst. Ende Mai 2015 waren beim Arbeitsmarktservice Gmünd insgesamt 1.422 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 120 (od. 7,8%) weniger als im Vormonat aber um 131 (od. 10,1%) mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Schwaches Wirtschaftswachstum
„Das Wirtschaftswachstum reicht nicht aus, um auch benachteiligten Gruppen den (Wieder)einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. So hat sich im Laufe des Jahres ein Potenzial an Arbeitslosen aufgebaut, das immer schwerer auf geeignete Arbeitsplätze gebracht werden kann. Besonders betroffen sind Ältere, gering Qualifizierte und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Zur Vermittlungsunterstützung setzen wir weiterhin diverse Förderungsinstrumente ein, trotzdem nimmt die Sockelarbeitslosigkeit leider zu“, so Ableidinger. Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres bei den Männern (+13,0%) deutlich höher als bei den Frauen (+7,3%).
Obwohl die Zugänge in die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr weiter rückläufig sind
(-10,7% gegenüber Mai 2014), wächst der Bestand an Arbeitslosen nach wie vor deutlich. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt sich zum Teil auch mit dem Rückgang der Personen in Schulung erklären. Der Bestand an SchulungsteilnehrmerInnen liegt aktuell um 61 (od. -27,6%) unter dem vergleichbaren Niveau des Vorjahres. In Summe ergeben sich damit Ende Mai 1.582 Personen, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS sind (+4,6%).
Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 9,3% deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 8,2%.
Wenige Einstellzusagen
Von den insgesamt 1.422 Vorgemerkten haben 50 wieder eine konkrete Einstellungszusage für die kommenden Monate. „In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Hilfs- (+34 oder 13,3%), Handels- (+31 oder 25,2%), Fremdenverkehrs- (+29 oder 22,8%) sowie Bauberufen (+19 oder 21,6%)“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger.
Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 191 Jobsuchende neu arbeitslos, um 23 oder 10,7% weniger als im Mai 2014 In 341 Fällen (+21 oder +6,6%) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 224 Personen (+45 oder +25,1%) mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, 24 sind in eine Schulung eingetreten und 93 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe, etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.
Stellenangebot unter dem Niveau des Vorjahres
Mit Ende Mai waren 26 sofort verfügbare offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 36 Stellen (oder -58,1%). Im abgelaufenen Monat wurden 106 Stellen vom AMS Gmünd akquiriert und gleichzeitig 68 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Besetzungsdauer betrug im Durchschnitt nur 10 Tage.
eAMS-Service
Mit dem eAMS-Konto können Jobsuchende und Unternehmen zentrale Dienstleistungen des Arbeitsmarktservice per Selbstbedienung im Internet nutzen. Zum Beispiel per Mausklick einen neuen Arbeitsplatz bzw. passende BewerberInnen finden oder Arbeitslosenversicherungsleistungen abwickeln. „Arbeitsuchende mit Internetzugang sparen sich damit manchen Weg in die Geschäftsstelle. Und Unternehmen können so bequem rund um die Uhr AMS-Services nutzen“, erklärt AMS-Geschäftsstellenleiter Gerhard Ableidinger.
Mit dem online Service bietet das AMS einen zusätzlichen Kontaktweg, damit auch außerhalb von Öffnungszeiten Dienstleistungen genutzt werden können. „Selbstverständlich stehen unsere BeraterInnen in der Geschäftsstelle für persönliche Gespräche weiterhin zur Verfügung. Viele Anliegen werden auch telefonisch über unsere ServiceLine betreut“, stellt der AMS-Chef klar.
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