Schulen in Österreich werden geschlossen
Ab Montag: Oberstufen geschlossen – Schüler unter 14 sollen möglichst zuhause bleiben

Ab Montag bleiben die Klassenzimmer in oberösterreichs Oberstufen leer.  | Foto: panthermedia.net/archideaphoto

OÖ. Alle Oberstufen-Schulen in Österreich werden ab 16. März – bis Ostern – geschlossen. Ob das Auswirkungen auf die Maturaprüfungen haben wird ist noch nicht klar. Für alle anderen Schüler, vom sechsten bis zum 14. Lebensjahr, wird ab 18. März der Unterricht auf Betreuung umgestellt. Heißt: Alle Kinder, bei denen dies möglich ist, sollen zu Hause betreut werden. Alle anderen dürfen n die Schule gebracht werden. Die angekündigten Maßnahmen gelten auch für Kindergartenkinder. "Kinder dürfen keinesfalls zu den Großeltern gebracht werden", appelliert Bundeskanzler Sebastian Kurz immer wieder.

Update 14. März: Lernen zuhause zählt zur Note

Das Bildungsministerium hat in einem Rundmail an alle Lehrer nochmals appelliert, sämtliche Kontakte untereinander und zu Schülern auf das äußerst notwendige Maß einzuschränken: Keine Konferenzen, Fortbildungen, Elternabende oder sonstigen Zusammenkünfte Und: Für alle Schüler zuhause, die im sogenannten "Distance-Learning" betreut werden, gilt wie für die Schüler vor Ort: "Die Bearbeitung des zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterials fließt in die Leistungsbeurteilung ein und ist wie eine Hausübung bzw. Mitarbeit zu zählen."
Jene Schüler bis 14, die weiterhin in die Schule gehen, sollen vorzugsweise von Lehrern betreut werden, die nicht zu den Corona-Risikogruppen zählen und die auch keine eigenen Kinder betreuen müssen. Für jene Lehrer, die den Unterricht fortsetzen, gelte: "Wo immer es möglich ist, arbeiten Sie bitte in kleinen Gruppen bzw. achten Sie bitte auf einen größeren Abstand zueinander. Weisen Sie die Schülerinnen und Schüler bitte immer wieder auf Hygienemaßnahmen hin und beaufsichtigen Sie diese auch (Händewaschen aller Schülerinnen und Schüler vor Unterrichtsbeginn und in Pausen, keine Körperkontakte, keine pädagogischen Konzepte, bei denen Gegenstände von Schüler/in zu Schüler/in weitergegeben werden usw.)."

Update 13. März 2020: 

Schüler bis 14 Jahre (VS, NMS, AHS-Unterstufe) dürfen ab Montag unentschuldigt vom Unterricht fern bleiben. Grundsätzlich ist dort aber noch bis Mittwoch normaler Unterricht vorgesehen. Ab Mittwoch gibt es dann auch dort keinen regulären Unterricht mehr. 

Ab Montag werden auch sämtliche Berufsschulen in Österreich geschlossen sein. Für die betroffenen Lehrlinge ist es wichtig, zu wissen, dass sie grundsätzlich nicht zu Hause bleiben können, sondern in den Ausbildungsbetrieb müssen. „Zuvor sollte aber die Situation im Betrieb abgeklärt werden. Die Berufsschüler oder ihre Eltern sollten rechtzeitig vor Dienstbeginn telefonisch mit dem Arbeitgeber Kontakt aufzunehmen“, rät Arbeiterkammer OÖ-Präsident  Johann Kalliauer, „denn dieser kann auch auf eine Anwesenheit der Berufsschüler im Betrieb verzichten“.

Sollte eine Anwesenheit im Betrieb nötig sein, muss der Arbeitgeber den Lehrlingen dort jedenfalls die nötige Zeit für die Berufsschulaufgaben und E-Learning zur Verfügung stellen.

Oberstufe: Schulschließungen, aber Unterricht geht weiter

Obwohl die Oberstufen-Schulen (HAK, HTL, Berufsschulen & Co.) in ganz Österreich bis Ostern geschlossen bleiben, soll der Unterricht trotzdem weiter gehen. Das Ministerium bereite eine entsprechende Homepage mit Übungsbeispielen vor, informiert Minister Faßmann. Für die angehenden Maturanten werde man eine Extraregelung treffen, kündigte der Bildungsminister an. So sollen die Präsentationen der sogenannter vorwissenschaftlichen Arbeiten in Kleingruppen abgehalten werden können. Eine Verschiebung der Maturaprüfungen stehe im Raum, sei aber noch nicht entschieden, so der Bildungsminister. Andere Prüfungen und Schularbeiten können ausfallen, sofern nicht zwingend für die Beurteilung nötig. 
Schüler von landwirtschaftlichen Schulen, würden sich zudem während der kommenden Wochen bei den anstehenden Frühjahrsarbeiten in ihren Heimbetrieb einbringen können, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. „Es gilt also, aus der Situation das Beste zu machen und die Zeit auch zum Sammeln praktischer Erfahrung zu nutzen“, so Hiegelsberger.

Laut aktuellen Informationen betreffen die Entwicklungen rund:
• 41.400 Schüler an 122 Allgemeinbildenden Höheren und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen,
• 25.000 Schüler an 22 Berufsschulen,
• 3.350 Schüler an 49 Polytechnischen Schulen und
• 3.000 Schüler an 15 Landwirtschaftlichen Fachschulen.

Unterstufe: Nur "Betreuung" von 6- bis 14-jährigen Schülern

Unterstufen-Schulen stellen ab 18. März von Unterricht auf Betreuung um. Soll heißen: "Wenn Kinder zu Hause betreut werden können, dann sollen sie auch zu Hause gelassen werden", sagt Bildungsminister Heinz Faßmann. Allerdings werde man kein Kind abweisen, wenn die Eltern es nicht zu Hause beaufsichtigen können. Man werde mit den Kindern, die in die Schule kommen, aber keinen neuen Stoff durchgehen, sondern nur Übungsbeispiele machen. Schulen sollen einheitliche Übungshefte erstellen und diese den Schülern nachhause mitgeben. Inhalte werden Schulautonom festgelegt. Soetwas wie ein „Journaldienst“, also die Anwesenheit zumindest einiger Lehrer, soll sichergestellt werden, so Faßmann. Prüfungen die für die Beurteilung nicht zwingend notwendig sind, fallen aus.

Gesundheitsminister Rudi Anschober appellierte jedenfalls eindringlich an alle Eltern, bei denen es möglich ist, ihre Kinder bis Ostern zu Hause zu lassen.
Die Betreuungsmöglichkeit in der Schule zielt vor allem auf Kinder von Personen ab, die in gesellschaftlich-wichtigen Berufen arbeiten – so etwa Gesundheitspersonal, Polizisten oder Busfahrer, heißt es von der Bundesregierung.

Kindergarten: Gleiche Regeln wie 6- bis 14-Jährige

Für Kindergartenkinder gelten laut Bundesregierung die gleichen Maßnahmen, wie für sechs- bis 14-jährige Kinder. Die Bundesregierung appelliert intensiv an die Eltern, die Kinder bis nach Ostern soweit wie möglich zu Hause zu betreuen.
Aber: „Unser Ziel ist klar: Jedes Kind, das aus irgendeinem Grund in der Zeit, in der diese gesonderten Maßnahmen gelten, eine Betreuung braucht, soll sie auch bekommen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander. „Wichtig ist, dass Klarheit herrscht und sich Eltern von betreuungspflichtigen Kindern sicher sein können, dass sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt werden.“
„Wir wissen, dass das eine Herausforderung für uns als Gesellschaft ist, aber keine dieser Entscheidungen wurde leichtfertig getroffen“, unterstreichen Stelzer und Haberlander. „Sämtliche Maßnahmen dienen dazu, die Ausbreitung des Corona-Virus so gut es geht zu verlangsamen und besonders gefährdete Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. Und dafür kann jede und jeder ihren bzw. seinen Beitrag leisten.“

Link zur angekündigten Lernplattform „Eduthek“: eduthek.at/schulmaterialien

Weitere Infos zu Schulschließungen in den Bezirken

Schulschließungen in Braunau: meinbezirk.at/3981813
Schulschließungen in Linz-Land: meinbezirk.at/3981975

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